An Gemälde geklebt "Letzte Generation": Klimaaktivistin muss ins Gefängnis
Weil sie sich an ein Gemälde geklebt hat und uneinsichtig ist: Das Berliner Amtsgericht verurteilt eine Klimaaktivistin der "Letzten Generation" zu einer Haftstrafe ohne Bewährung.
Eine Aktivistin der "Letzten Generation" muss ins Gefängnis. Maya W. hatte sich im vergangenen August in der Berliner Gemäldegalerie an den Rahmen eines Kunstwerks geklebt. Dafür verurteilte das Amtsgericht Tiergarten sie jetzt zu vier Monaten Haft ohne Bewährung.
Die 24-Jährige aus Bayern, die sich an dem Holzrahmen des Gemäldes "Ruhe auf der Flucht nach Ägypten" von Lucas Cranach dem Älteren (1472–1553) festgeklebt hatte, habe sich der gemeinschädlichen Sachbeschädigung schuldig gemacht, begründete das Amtsgericht Tiergarten das Urteil am Mittwoch.
Angeklagte kündigt weitere Aktionen an
Außerdem stand die junge Frau wegen Beteiligung an einer Straßenblockade vor Gericht, dafür wurde sie wegen versuchter Nötigung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte verurteilt.
Eine Bewährungsstrafe komme nicht in Betracht, weil sich die 24-Jährige uneinsichtig gezeigt und gesagt habe, dass sie sich weiterhin an ähnlichen Aktionen beteiligen werde, erklärte die Vorsitzende Richterin Susanne Wortmann. Es liefen weitere zahlreiche Verfahren gegen die Frau.
Es ist das erste Mal, dass ein Berliner Gericht eine Aktivistin der "Letzten Generation" ins Gefängnis schickt. Vergangene Woche hatte das Amtsgericht Heilbronn bereits mehrmonatige Haftstrafen gegen vier Mitglieder der Gruppe verhängt.
Aktuell hat die "Letzte Generation" es sich zum Ziel gemacht, Berlin mit Blockaden und Protestmärschen "lahmzulegen". Damit will die Gruppe Druck auf die Bundesregierung aufbauen, schärfere Maßnahmen für den Klimaschutz zu ergreifen. Alles zu den aktuellen Entwicklungen der Proteste lesen Sie in unserem Newsblog.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Eigene Recherche