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Berlin: Kita löst sich auf – damit Luxus-Wohnungen entstehen können


Über 1.000 Euro für 25 Quadratmeter
Für Luxus-Apartments: Kita in Berlin muss sich auflösen

Von t-online, nhe

30.03.2023Lesedauer: 2 Min.
Das Haus in der Moltkestraße: Hier werden nun Luxus-Apartments angeboten.Vergrößern des Bildes
Das Haus in der Moltkestraße: Hier werden nun Luxus-Apartments angeboten. (Quelle: Screenshot/Anzeige Immoscout24)
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Eine Kindertagesstätte musste vor einigen Jahren ein Gebäude in Berlin-Lichterfelde räumen – und löste sich daraufhin auf. Nun wurden genau dort Luxus-Wohnungen angeboten.

Jahrzehnte war der "Kinderladen Kleine Drachen e.V." in der Moltkestraße mit einem Kindergarten in Berlin-Lichterfelde zu Hause. Im Jahr 2020 war Schluss, die Kita musste raus. "Unser Verein kann die hohen Forderungen des Vermieters nicht erfüllen", hieß es damals.

Der Grund: Der Vermieter forderte im Zuge von Sanierungsmaßnahmen eine Mieterhöhung um 100 Prozent. Der Kiez verlor 18 Betreuungsplätze, die Kita musste sich auflösen: "Leider haben sich auch die Hoffnungen auf neue Räumlichkeiten zerschlagen", hieß es 2020.

Nun wurden die umgebauten Räume des Hauses auf dem Portal ImmoScout24 als Wohnungen angeboten – und das zu einem hohen Preis. Wie einer mittlerweile gelöschten Anzeige zu entnehmen war, kostete die günstigste, möbilierte 25-Quadratmeter-Wohnung gut 1.000 Euro warm. Zuerst machte Twitter-Nutzer Christian Mutter darauf aufmerksam, auch die "B.Z." berichtete.

Der Zeitung sagte die zuständige Vigor-Hausverwaltung: "Die Inserate richten sich an Studenten mit wohlhabenden Eltern". Zur heftigen Mieterhöhung für den Kindergarten äußerte sich das Unternehmen ebenfalls. Trotz mehrerer Angebote, "konnte man sich lediglich nicht auf einen neuen Vertrag einigen", heißt es.

Frauke von Essen, Mitglied im Verein "Kinderladen Kleine Drachen e.V.", sagte der "B.Z." indes, dass es ihrerseits Versuche gab, den Standort zu retten. Die Hausverwaltung habe dies aber vehement abgeblockt. Insbesondere nach der Sanierung sei die Stimmung auf Seiten des Eigentümers gekippt.

Der betroffene Verein sah dies äußerst kritisch. Durch die Entscheidung des Vermieters seien nicht nur die 18 Betreuungsplätze weggefallen: "Besonders bitter ist auch, dass ein vierköpfiges Team, das mit Engagement und Herzblut zusammengearbeitet hat, auseinandergerissen wird", schrieben die Verantwortlichen der Kita im Jahr 2020 in den sozialen Medien.

Und auch heute können die Verantwortlichen die Entscheidung nicht nachvollziehen. Von Essen hofft laut "B.Z.", dass in Zukunft solche Institutionen durch die Politik besser geschützt werden: "Sonst fallen weitere Entwicklungsorte für Kinder dem Miet-Irrsinn zum Opfer".

Verwendete Quellen
  • Twitter/Christian Mutter
  • bz-berlin.de: "Kinder mussten für Luxus-Wohnungen Platz machen"
  • immobilienscout24.de: Exposé zu den Luxus-Wohnungen (mittlerweile deaktiviert)
  • facebook.com/Kinderladen Kleine Drachen e.V.: Post vom 31. Oktober 2019
  • facebook.com/Kinderladen Kleine Drachen e.V.: Post vom 6. März 2020
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