Pro-Ukraine-Demo in Berlin "Frieden schaffen mit Waffen": Wagenknecht-Gegner protestieren
Bei einer Demonstration für die Ukraine kamen in Berlin Tausende zusammen. Linkenpolitiker bezogen ebenfalls Position – auch gegen Sahra Wagenknecht.
Bei einer Demonstration gegen den russischen Angriff auf die Ukraine haben sich am Freitag Tausende Menschen in Berlin versammelt. Rund 10.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen am frühen Abend zum Jahrestag des Angriffs vor dem Café Kiew an der zentralen Karl-Marx-Allee zusammen, "und es strömen weiter Menschen dorthin", twitterte die Berliner Polizei. Insgesamt 12.500 Menschen waren angemeldet. Eigentlich handelt es sich um das Café Moskau, das jedoch vom 24. bis 27. Februar unbenannt ist.
Die Demonstration war mehrfach als eine Art Gegenveranstaltung zu der von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer für den Samstag angemeldete Demo verstanden worden. Wagenknecht und Schwarzer fordern, die Waffenlieferungen an die Ukraine einzustellen.
Führungskräfte der Linken positionieren sich gegen Wagenknecht
Auch deshalb ist bemerkenswert, wer zu den Teilnehmern der Demo zählte - und ihre Anwesenheit auch nicht zu verstecken suchten: Der Berliner Kultursenator Klaus Lederer und Integrationssenatorin Katja Kipping schossen gemeinsam ein Selfie, das Lederer bei Twitter verbreitete. Beide sind wie Wagenknecht Mitglieder der Linkspartei. Lederer war Spitzenkandidat der Linken zur Berlinwahl, Kipping war bis 2021 Vorsitzende der Linkspartei.
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Eine der Rednerinnen bei der Kundgebung, die am Ende des Demozuges vor dem Brandenburger Tor gehalten wurde, war Klimaaktivistin Luisa Neubauer. Sie stehe hier "für einen Frieden, der was meint, der was wert ist, und von dem wir wissen, dass er einen Preis hat".
800 Polizisten im Einsatz
An der Demonstration nahmen unter anderem auch der ehemalige Grünen-Politiker Volker Beck und die Münchner Osteuropahistorikerin Franziska Davies teil, die zuletzt Gabriele Krone-Schmalz für ihre "Nähe zum Putin-Regime" kritisiert hatte. Ralf Fücks, Vorsitzender des politischen Thinktanks "Zentrum Liberale Moderne", hielt eine Rede, in der er "Frieden schaffen mit Waffen" forderte. Das berichtet der "Deutsche Welle"-Journalist Christoph Strack bei Twitter.
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Rund 800 Polizistinnen und Polizisten waren demnach im Einsatz. Wegen der Demonstrationen war am Abend mit erheblichen Verkehrsstörungen und Sperrungen zu rechnen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- twitter.com: Tweet von Christoph Strack
- Eigene Beobachtungen