Geigerzähler schlägt aus Radioaktive Fliesen an Berliner U-Bahnhof?
In Berlin ist vieles ein bisschen anders als im Rest von Deutschland. Doch ein U-Bahnhof in Mitte strahlt ein ganz besonderes Flair aus – im wahrsten Sinne.
Früher waren radioaktive Stoffe Zahnpasta oder Wasserkrügen beigemischt – die Gefährlichkeit war damals noch nicht klar. Doch auch heute finden sich die Stoffe in unserer Umgebung: zum Beispiel in einer U-Bahnstation in Berlin, wie ein Video auf Twitter zeigt.
Jeder, der mal am U-Bahnhof Rosenthaler Platz war, dürfte die auffälligen orangefarbenen Fliesen in Erinnerung behalten haben. Doch die haben nicht nur eine exzentrische Farbe, sondern noch eine andere Besonderheit.
Ein Videoclip hält fest, wie jemand mit einem Strahlungsmessgerät in der Hand immer näher an die orangenen Fliesen tritt. Die Anzeige schlägt dabei immer weiter aus – bis sie direkt an den Fliesen ihren Höhepunkt bei 11,37 Becquerel erreicht. In den Kommentaren trifft Überraschung auf Sorge. Sind Reisende am Rosenthaler Platz nun in Gefahr?
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
- Transport verlässt Wismut-Gelände: Uranproduktion in Deutschland ist Geschichte
Nein, sagte Bernd Leps, ehemals Leiter der Strahlenmessstelle, einst dem "Tagesspiegel". Der Grund liegt demnach in der Farbe der Fliesen: Sie sei mit Uran hergestellt worden: "Weil es beim Brennvorgang sehr hitzebeständig ist". Bei den Werten, die die mit Uran beschichteten Fliesen abgeben, hat man demnach jedoch keine Konsequenzen zu befürchten. In Deutschland dürfen etwa Lebensmittel mit einer Belastung von bis zu 600 Becquerel Cäsium-137 pro Kilogramm verkauft werden.
Uran ist ein radioaktives Schwermetall, dessen Alpha-Strahlung in der Luft nur wenige Zentimeter weit vordringt. Wie das Bundesamt für Strahlenschutz erklärt, reicht allein Kleidung aus, um sich effektiv vor der Strahlung zu schützen. Gefährlich wird es für den Menschen vor allem dann, wenn es inhaliert oder zu sich genommen wird oder wenn es in offene Wunden gelangt.
- twitter.com/whatisnuclear
- chaos.social/gigabecquerel
- "Tagesspiegel": "Bleibende Werte"
- Bundesamt für Strahlenschutz: Uran
- Bundesamt für Strahlenschutz: Radioaktive Belastung von Pilzen und Wildbret
- Eigene Recherche