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Nach Silvester-Randale in Berlin: So viele Tatverdächtige wurden festgenommen


Nur 38 Festnahmen nach Krawallen
Silvester-Angreifer größtenteils junge Deutsche

Von t-online, cch

Aktualisiert am 09.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Silvester in Leipzig-Connewitz: Viele Feiernde, die Polizei und einige Gewalttäter.Vergrößern des Bildes
Polizeibeamte an Silvester (Archivbild): Hauptsächlich wurden Deutsche wegen Attacken auf Einsatzkräfte festgenommen. (Quelle: Sebastian Willnow/dpa)

Es gibt neue Zahlen dazu, wie viele Tatverdächtige in der Silvesternacht Einsatzkräfte angegriffen haben. Sie zeichnen ein etwas anderes Bild als zuvor.

Die festgenommenen Tatverdächtigen, die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr in der Silvesternacht mit Böllern attackiert haben, sind zum großen Teil deutsche Staatsbürger und unter 21 Jahre alt. Das geht aus einer Anfrage des "Tagesspiegel" an die Polizei Berlin hervor. Demnach sind 38 Personen nach reinen Böllerattacken festgenommen worden. Das würde bedeuten, dass es deutlich weniger Festnahmen wegen Angriffen auf Einsatzkräfte gab als bisher angenommen. Zwei Drittel der 38 Festgenommenen seien Deutsche.

Insgesamt hat die Berliner Polizei 145 Verdächtige wegen unterschiedlicher Delikte in der Silvesternacht vorübergehend festgenommen. Darunter waren Personen, die Beamte angegriffen hatten, aber auch solche, die gegen das Sprengstoffgesetz verstoßen oder Landfriedensbruch begangen hatten. Es wurden über 350 Straf- und Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.

Berlin: Ermittlungen "mit Hochdruck"

Unter den 145 vorübergehend Festgenommenen waren 45 Deutsche und 17 weitere Nationalitäten, darunter 27 Afghanen und 21 Syrer sowie Menschen unter anderem aus dem Irak oder aus Polen. 94 der 145 sind jünger als 25 Jahre. Unter diesen befinden sich 27 Minderjährige.

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Insgesamt 22 Verfahren mit etwa 10 Verdächtigen wurden bereits an die Staatsanwaltschaft übergeben. Das sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses. Die Polizei arbeite "wirklich mit Hochdruck" an der Aufklärung der Geschehnisse, betonte die Polizeipräsidentin. Dabei konzentriere sie sich vor allem auf die Auswertung des umfangreichen Videomaterials. Es würden aber auch erste Zeugen vernommen.

Die Videoaufnahmen seien teilweise sehr gut, erklärte Slowik. Beteiligt an der Auswertung seien auch Ermittler wie etwa sogenannte Super Recognizer, die über besondere Fähigkeiten bei der Gesichtserkennung verfügen.

Gewalt gegen Einsatzkräfte: Polizei sieht neue Intensität

Polizei und Feuerwehr sprachen im Zusammenhang mit der Silvesternacht in Berlin von einer neuen Intensität von Gewalt gegen Einsatzkräfte. Nach derzeitigem Stand gebe es 49 Verfahren zu den Angriffen auf Polizisten mit 37 Beschuldigten und 53 Verfahren, bei denen Feuerwehrleute angegriffen worden seien, so Slowik. Bei der Polizei sind nach bisherigen Angaben 40 Einsatzkräfte verletzt worden. Bei den Einsätzen der Feuerwehr seien 15 Retter verletzt worden, hieß es.

Die Vorfälle in der Silvesternacht hatten eine Debatte über mangelnde Integration in "Brennpunktbezirken" wie Neukölln ausgelöst. Innensenatorin Iris Spranger (SPD) forderte, 4.000 Bodycams für Einsatzkräfte bereitzustellen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will das Waffenrecht verschärfen; sie fordert, dass für den Kauf von Schreckschusswaffen künftig eine Erlaubnis notwendig ist.

Verwendete Quellen
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