"Wissen nicht, ob die Sonne scheint" Werbebanner verdeckt Haus – Mieter sitzen im Dunkeln
Für die Bewohner eines Hauses in Neukölln ist es dunkel geworden, denn: Ein Plakat verdeckt mehrere Seiten des Gebäudes. Genehmigt ist es nicht.
Die Front und zwei weitere Seiten eines Wohnhauses in der Sonnenallee in Berlin sind derzeit von einem riesigen Werbeplakat verdeckt. Von dem beigefarbenen Altbau darunter ist nichts mehr zu sehen – und auch die meisten der Bewohnerinnen und Bewohner des betroffenen Hauses sitzen im Dunkeln, denn vor ihren Fenstern sehen sie nur noch eines: das Plakat.
In ihre Wohnungen gelangt tagsüber kein Licht. "Wir wachen morgens auf und wissen nicht mal, ob die Sonne scheint!", beschreibt das eine Mieterin auf Instagram. Nachts hingegen ist es hell, da Strahler nicht nur das Plakat, sondern auch die Wohnungen erleuchten. Insgesamt drei Seiten des Hauses sind von dem Plakat verhüllt.
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Das Gerüst ist vor einigen Wochen an dem frei stehenden Gebäude angebracht worden, erzählt eine Mieterin der "B.Z.". Zuvor habe der Vermieter Renovierungsarbeiten angekündigt – die es bisher aber nicht gegeben habe. In der vergangenen Woche wurde stattdessen die Werbung angebracht.
Werbefläche an dem Wohnhaus ist illegal
Die Bewohner wollen das nicht akzeptieren. Sie haben den Vermieter, das Ordnungsamt, die Werbefirma, Anwälte und einige Organisationen kontaktiert. Das berichtet die Mieterin, die auf Instagram ihrem Ärger Luft machte.
Laut dem Bezirksamt Neukölln ist die Werbefläche nicht genehmigt. "Unser Straßen- und Grünflächenamt ist bereits dran", heißt es auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Sarah Nagel, Bezirksstadträtin für Ordnung in Neukölln, war bereits vor Ort. Sie nennt das Werbebanner einen "absoluten Skandal" und "für die Mieter und Mieterinnen eine schlimme Situation", schreibt sie auf ihrem Twitter-Profil.
- bz-berlin.de: "Berlins größter Dark-Room ist in der Sonnenallee"
- twitter.com: Tweet von @dienagel_
- twitter.com: Tweet von @BerlinNkl
- instagram.com: Post von sadie_weis_art