Bei Blockade in Berlin Klimaaktivisten von der Straße gerissen: Polizei ermittelt gegen Mann
Weil er einen Klimaaktivisten am Rucksack von der Straße gezerrt hat, ermittelt die Berliner Polizei gegen einen Mann. Der Vorwurf: Verdacht der Nötigung.
Die Berliner Polizei ermittelt gegen einen Mann, der einen Klimaaktivisten in Berlin bei einer Straßenblockade von der Fahrbahn gezerrt haben soll. Das bestätigte eine Sprecherin der Polizei auf Anfrage von t-online. Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts habe ein Ermittlungsverfahren aufgrund des Verdachts der Nötigung eingeleitet.
Am 11. Oktober hatten Aktivisten der Gruppe "Letzte Generation" erneut mehrere Straßen in Berlin blockiert, um für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. Auf Twitter veröffentlichte die Gruppe ein Video, auf dem zu sehen ist, wie ein Mann einen der Aktivisten am Rucksack von der Straße zerrt. Anschließend läuft der Mann, der einen Hund an der Leine dabei hat, davon. Der Aktivist steht auf und setzt sich wieder auf die Straße.
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Aktivisten haben keine Anzeige erstattet
Die Sprecherin der Polizei teilte mit, dass die im Video gezeigte Szene vorgefallen sei, bevor Polizeibeamte bei der Straßenblockade eingetroffen seien. Von den Aktivisten vor Ort habe niemand eine Strafanzeige gegen den Mann gestellt. Das Strafermittlungsverfahren sei von Amts wegen eigeleitet worden.
Die Klimaaktivisten der "Letzten Generation" blockieren seit Monaten immer wieder Straßen und Autobahnen in Berlin. Aktuell fordern sie etwa ein generelles Tempolimit von 100 Kilometern pro Stunde auf deutschen Autobahnen und die Wiedereinführung des 9-Euro-Tickets.
Bei den Blockaden kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Aggressionen gegen die Klimaaktivisten. Mehrfach versuchten Autofahrer selbstständig, die Protestierer von der Straße zu zerren. Im Juni fuhr ein Mann eine Aktivistin an und schob sie mit seinem Auto vor sich her.
- Anfrage an die Berliner Polizei
- twitter.com: Tweet der "Letzten Generation"