"Es macht das Land aus" Partei will Misthaufen-Geruch als Kulturgut schützen
Die Freien Wähler im Brandenburger Landtag fordern, bestimmte Gerüche und Geräusche als Kulturgut einzustufen. Darunter: Kuh-Muhen und Schaf-Blöken.
Der Geruch von Misthaufen, das Muhen von Kühen, das Blöken von Schafen: Die Freien Wähler im Brandenburger Landtag fordern, solche Geräusche und Gerüche nach dem Vorbild Frankreichs als Kulturgut Sinneserbe zu schützen. "Es macht das Land aus", sagte der Fraktionschef von BVB/Freie Wähler, Péter Vida, am Dienstag in Potsdam.
Seine Fraktion wolle mit einem Antrag erreichen, dass die Landesregierung eine Bundesratsinitiative zur Änderung des Bundesimmissionsschutzgesetzes einbringe, damit bestimmte Gerüche und Geräusche bei Nachbarschaftskonflikten nicht als störend eingeordnet würden. Das Ziel sei, dass so mehr Akzeptanz entstehe, sagte Vida.
Auch andere Länder wollen Gerüche und Geräusche schützen
Bayerns Ministerrat hatte im August auf einen Landtagsbeschluss hin eine Bundesratsinitiative beschlossen, um das Sinneserbe in Bayern und ganz Deutschland zu schützen. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber von den Freien Wählern kann sich zum Beispiel den Schutz von Brotbacken oder Bierbrauen, Kirchen- oder Kuhglocken vorstellen.
Das Ziel ist nach seinen Angaben, Rechtsstreitigkeiten mit Agrar- oder Handwerksbetrieben über Gerüche und Geräusche aus dem Landleben wie etwa das morgendliche Krähen eines Hahns zu vermeiden. So könnten Verwaltungen und Gerichte effizient entlastet werden.
- Nachrichtenagentur dpa