Schlesinger-Affäre: RBB legt Liste mit Gehältern von Führungsspitze offen

Bonus von 23.625 Euro

Interne RBB-Liste zeigt satte Gehälter für Führungsposten auf

Im Zuge der RBB-Affäre hat der Sender die Vergütung der Führungsspitze offengelegt. Auch eine Ebene darunter gibt es satte Gehälter, wie eine interne Liste zeigt.

Auf mindestens 230.000 Euro im Jahr kommt der Verwaltungsdirektor beim RBB im Jahr 2022 – diese Zahl hat der RBB bereits vor wenigen Wochen offengelegt. Wie viel in einer Führungsebene darunter verdient wird, das war bislang unklar. Die "Berliner Zeitung" hat nun eine Gehaltsliste veröffentlicht, die der Sender im August hausintern verschickte, um im Haus für mehr Transparenz zu sorgen.

Darin aufgeführt seien demnach 24 Mitarbeiter des RBB, die wie die oberste Führungsspitze ebenfalls außertariflich vergütet werden. Die meisten von ihnen können eine sogenannte "Leistungsorientierte Vergütung" erhalten. Diese gebe es, so hatte es der RBB zuvor erklärt, wenn abgemachte Ziele erreicht werden.

RBB: Bis zu 200.000 Euro für weiteren Leitungsposten

Auf der Gehaltsliste steht laut "Berliner Zeitung" etwa "Leitung Contentbox Kultur", die mit 177.493,75 Euro vergütet wird, hinzu kommt ein möglicher Bonus von 23.625 Euro – insgesamt also maximal etwas mehr als 200.000 Euro.

Die restlichen Gehälter auf der Liste bewegen sich zwischen 127.000 Euro und 162.000 Euro jährlich, zuzüglich möglicher Boni von bis zu 25.200 Euro. Einziger Ausreißer: Der Posten "Leitung Mediensysteme und IT" ist mit lediglich knapp 86.000 Euro pro Jahr veranschlagt, zuzüglich eines möglichen Bonus von 21.855 Euro.

Innerhalb des Tarifs betrug das höchste Jahresgehalt laut RBB zum Stand Oktober 2021 134.892 Euro, allerdings ohne möglichen Zuschlag. Zuvor hatte es bereits Kritik am Vergütungssystem des Senders gegeben. Boni an Führungskräfte seien nicht transparent gemacht worden, hieß es.

In der vergangenen Woche hatte dann das Kontrollgremium RBB-Verwaltungsrat mitgeteilt, dass das Bonus-System für Führungskräfte abgeschafft werde. Bei bestehenden Verträgen werde man mit den betroffenen Mitarbeitern in die Verhandlung gehen.