Notbesetzung in Berlin Es könnte Tote geben – Feuerwehrgewerkschaft schlägt Alarm
In Notfallsituationen sind Berliner teilweise auf sich selbst gestellt, weil die Feuerwehr nicht kommt. Grund dafür ist ein enormer Personalmangel.
Nur etwa 80 Rettungswagen für viel Millionen Menschen: In Berlin ist die Auslastung der Feuerwehr dramatisch hoch. Das teilte die zuständige Gewerkschaft in einer Pressemitteilung mit. Während mehrere Großveranstaltungen in der Hauptstadt liefen, sei am vergangenen Wochenende die Personalnot so groß gewesen wie selten zuvor.
"Teilweise konnten an diesem Abend dringlichste Einsätze nicht sofort beschickt werden", heißt es in der Mitteilung. Bis zu sieben Minuten lang habe kein einziger Rettungswagen zur Verfügung gestanden. "Es ist unter diesen Umständen nicht abwegig zu glauben, dass wir irgendwann Tote zu beklagen haben werden", so Lars Wieg, Vorsitzender der Deutschen Feuerwehr-Gewerkschaft (DFeuG) Berlin/Brandenburg.
Berlin: Situation an Wochenenden und bei Großveranstaltungen verschärft
Teilweise müssten Patienten auf dem Sitz eines Löschfahrzeuges in Krankenhäuser gebracht werden. Der Personalmangel habe mittlerweile ein Ausmaß erreicht, "dass die Aufrechterhaltung der Schutzziele nicht mehr gehalten werden können". Es bestehe eine Gefahr für Bürgerinnen und Bürger.
Weiter wundert sich Wieg, dass der erwartete Aufschrei aus der Bevölkerung ausbleibe. Es sei nicht klar, dass es fast jeden Tag Situationen gebe, in denen Menschen in Not auf sich selbst gestellt seien. "Die Wahrscheinlichkeit dafür steigt am Wochenende und verschärft sich durch jede Großveranstaltung, deren Versorgung die Berliner Feuerwehr garantieren muss", so Wieg.
Der Begriff "Ausnahmezustand" werde der Situation bereits nicht mehr gerecht.
- Pressemitteilungen der Gewerkschaft der Feuerwehr Berlin