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RBB: Eva-Maria Lemke witzelt über skurriles Treffen mit Patricia Schlesinger


"Jetzt pack ich aus"
RBB-Moderatorin witzelt über skurriles Schlesinger-Treffen

Von t-online, pb

Aktualisiert am 16.08.2022Lesedauer: 3 Min.
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Patricia Schlesinger: Die Entscheidung fast aller Stimmberechtigten fiel für ihre Abberufung. (Quelle: dpa)

Treffen sich eine Star-Moderatorin und die Ex-Chefin: Am Abend des Schlesinger-Skandals plaudert RBB-Gesicht Eva-Maria Lemke über ein skurriles Treffen.

Die Schlesinger-Affäre hat dem RBB dramatische Tage beschert: Die Vorwürfe gegen die am Montagabend mit sofortiger Wirkung abberufene Intendantin Patricia Schlesinger wiegen schwer. Im Raum stehen zahlreiche Vorwürfe von Vetternwirtschaft, der Sender bemüht sich um Aufklärung – ein eigener Rechercheverbund soll die Hintergründe aufdecken.

Umso skurriler wirkt ein Treffen, von dem RBB-"Abendschau"-Moderatorin Eva-Maria Lemke am Montagabend kurz nach dem offiziellen Schlesinger-Aus in einem YouTube-Live-Talk des Formats "Jung und naiv" berichtete. Moderator Tilo Jung fragte die Runde – darunter auch der Medienjournalist Stefan Niggemaier und die RBB-Freienvertretungsvorsitzende Dagmar Bednarek –, ob Schlesinger nun in die Satire-Interviewshow "Chez Krömer" mit Comedian Kurt Krömer müsse, um die ausstehenden Fragen zu beantworten.

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Da platzte es aus Lemke heraus: "Kleines Herrschaftswissen, ich habe sie heute getroffen. Es war eine sehr unwirkliche Situation." Zum Erstaunen der anderen Talkgäste scherzte die 40-Jährige dann: "Jetzt pack' ich aus." Großes Gelächter in der Runde.

Was sie dann berichtete, lässt sich tatsächlich als unwirklich beschreiben: Lemke, die man durchaus als das Gesicht des RBB bezeichnen kann – immerhin hat die "Abendschau" allabendlich in Berlin und Brandenburg eine Quote von fast 30 Prozent – trifft ihre gerade abberufene Intendantin Patricia Schlesinger, deren angebliche Skandale den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in eine schwerwiegende Vertrauenskrise gestürzt haben.

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RBB-"Abendschau"-Moderatorin über Treffen mit Patricia Schlesinger

Lemke berichtete der Runde, dass die beiden bei dem zufälligen Treffen vor der RBB-Redaktion nicht allein gewesen seien. Dabei sei an Lemkes Seite auch der RBB-Investigativ-Journalist Rene Althammer – der die Leitung jener Rechercheeinheit des Senders übernommen hat, die die Schlesinger-Affäre selbst aufklären soll.

"Und da kam sie einfach, als wäre nichts, aus dem Haupteingang", erinnert sich die RBB-Moderatorin über ihre wohl letzten Momente mit Schlesinger bei dem Sender. "Sie hatte nur eine schwarze Aktenmappe, und das hat sie auch gesagt, da hatte sie gerade ihre Erklärung vorgelesen." Schlesinger hatte am Abend vor ihrer Abberufung vor dem RBB-Rundfunkrat eine letzte Rede gehalten, in der sie sich erstmals zu den Vorwürfen äußerte.

Das Aufeinandertreffen habe dann eine weitere kuriose Wendung genommen, so Lemke. "Rene Althammer wollte sie (das Redemanuskript Schlesingers, Anm. d. Red.) dann gerne haben, sie wollte ihm diese dann aber nicht geben." Frust oder Reue konnte Lemke bei der scheidenden Ex-RBB-Chefin nicht entdecken: "Sie wirkte komplett aufgeräumt und im Reinen mit sich – was ich erstaunlich fand."

Finanzielle Folgen nach Schlesinger-Abberufung unklar

Für Lemke ist klar: "Sie ist möglicherweise nicht unbereit, zu 'Chez Krömer' zu gehen." Schlesinger war vor rund einer Woche als Chefin des ARD-Senders Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) wegen zahlreicher Vorwürfe der Vetternwirtschaft zurückgetreten. Wenige Tage zuvor hatte sie bereits ihren Rückzug als ARD-Chefin angetreten. Der Fall hat den Sender in eine beispiellose Krise gestürzt, die auch auf den gesamten öffentlich-rechtlichen Rundfunk abstrahlt.

Es blieb am Abend zunächst unklar, ob es zu einer Abfindung kommen wird und wie die Pensionsansprüche aussehen. Das liegt nun in der Hand des Verwaltungsrats. Es wurde kein Zeithorizont für eine Entscheidung genannt.

Patricia Schlesinger war seit 2016 Intendantin. Ihre zweite Amtszeit hätte eigentlich bis 2026 gedauert. An der Sitzung des Rundfunkrates hat die 61-Jährige teilgenommen, wie von Kirchbach bestätigte. Aus Kreisen der Teilnehmer verlautete, dass sie sich entschuldigt haben soll.

Verwendete Quellen
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