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Wer beerbt Patricia Schlesinger beim RBB? Diese Kandidaten sind im Gespräch


Neue Spitze beim RBB
Wer beerbt Patricia Schlesinger?

Von t-online, ahi

Aktualisiert am 11.08.2022Lesedauer: 3 Min.
Jedes Maß verloren: Patricia Schlesinger, die zurückgetretene RBB-Intendantin.Vergrößern des Bildes
Wer zieht in ihre Chefetage ein? Patricia Schlesinger, die zurückgetretene RBB-Intendantin.

Wer beerbt die zurückgetretene Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg? Sieben Kandidatinnen und Kandidaten sind im Gespräch.

Während die Staatsanwaltschaft noch ermittelt, ob sich die von ihrem Amt zurückgetretene Ex-RBB-Intendantin Patricia Schlesinger der Veruntreuung von Rundfunkgebühren schuldig gemacht hat, wird schon öffentlich über ihre Nachfolge spekuliert.

Noch sind viele Vorwürfe nicht bewiesen, doch sie wiegen schwer: So wird ihr vorgeworfen, sie habe den RBB und den gesamten öffentlich-rechtlichen Rundfunk beschädigt. Dennoch soll in die gerade frisch renovierte Chefetage wieder eine Frau einziehen, hört man in der Masurenallee – wenn möglich, sogar eine aus dem Osten. Namen werden offiziell noch keine genannt, aber der "Spiegel" hat schon mal sieben potenzielle Kandidaten und Kandidatinnen vorgestellt.

Tina Hassel

Ihr Name ploppte als erster auf, als die Schlesinger-Affäre Fahrt aufnahm. Dabei hat die streitbare Chefin des ARD-Hauptstadtstudios ihren Hut selbst noch gar nicht in den Ring geworfen – aus Rücksicht auf die noch laufenden Ermittlungen gegen Schlesinger. Ihr Name wurde von der Boulevardpresse ins Spiel gebracht, die sie auf dem Kieker hat, weil ihr wiederholt eine Nähe zu den Grünen unterstellt wurde. "Ausgerechnet Hassel!", motzte die "B.Z." Fakt ist, dass Tina Hassel im eigenen Haus nicht unbedingt beliebt ist und Ambitionen hat, die Karriereleiter weiter hochzuklettern. 2021 hatte sie sich schon für den Job als neue ZDF-Intendantin beworben, ihre Kandidatur aber im zweiten Wahlgang wieder zurückgezogen, weil sie weniger Stimmen erhalten hatte als die anderen Bewerber.

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Theo Koll

"Den Harry Potter mit 50", so hat ihn Harald Schmidt einmal wegen seiner Hornbrille, der sanften Stimme und der jungenhaften Art mal genannt – wenn wohl auch nicht als Kompliment. Koll gilt sowohl fachlich als auch menschlich als integer. Ein begnadeter Interviewer, der dafür bekannt ist, dass er Politiker in der Sendung "Berlin direkt" auf sanfte, aber bestimmende Art "grillen" kann. Als Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios verspürt Koll offenbar den Wunsch, den ÖR – nach 32 Jahren beim ZDF – noch mal richtig zu rocken. Schon 2016 hatte er sich als Intendant beim RBB beworben, die Wahl aber gegen seine NDR-Kollegin Patricia Schlesinger verloren.

Jan Schulte-Kellinghaus

Die meisten RBB-Zuschauer lernten ihn erst kennen, als er am Montag in der "Abendschau" wegen der Vorwürfe gegen Patricia Schlesinger in die Mangel genommen wurde. Als Programmdirektor des rbb tritt Jan Schulte-Kellinghaus nur selten im Fernsehen in Erscheinung. Der Anlass war zudem ein brisanter. Der ehemalige ZDF-Reporter, erst 2017 von Schlesinger vom NDR zum RBB geholt, sollte sich als Vertreter der Geschäftsleitung den kritischen Fragen von Moderatorin Sarah Oswald stellen. Ob er als einer der engsten Vertrauten von Schlesinger nicht selbst zurücktreten müsse, wollte sie wissen. Die Chancen, dass er seine zurückgetretene Chefin beerben wird, stehen gering. In der Belegschaft gilt er als Schlesingers rechte Hand. Schon in der "Abendschau" konnte er die Frage nach einem Rücktritt nicht verneinen.

Susann Lange

Als juristische Direktorin des RBB und als Leiterin der Hauptabteilung Intendanz gehört auch sie zur Geschäftsleitung des Senders. Und wie Jan Schulte-Kellinghaus stellt sich auch bei ihr die Frage, ob auch sie von den umstrittenen Bonuszahlungen profitiert hat, die nach dem Amtsantritt Schlesingers aufgestockt und davon abhängig gemacht worden sein sollen, ob und in welchem Umfang die Geschäftsleitung ihre Sparziele erreicht hatte. Dafür kommt die gebürtige Dresdenerin aus dem Osten. Und sie ist eine Frau.

Ulla Fiebig

Frau, gebürtige Sächsin, ARD-erprobt. Auf dem Papier erfüllt Ulla Fiebig alle formellen Bedingungen, die der RBB an die Nachfolge seiner zurückgetretenen Intendantin stellt. Sie ist seit Februar Direktorin des SWR-Landessenders Rheinland-Pfalz und war zuvor auch schon stellvertretende ARD-Sprecherin und Korrespondentin im Hauptstadtstudio. Auch zur Berliner Politik hat sie enge Beziehungen. Zuletzt leitetet sie das Pressereferat der damaligen Bundesfamilienministerin, die heute Regierende Bürgermeisterin ist: Franziska Giffey.

Martina Zöllner

Die Fiction- und Kulturchefin des RBB wurde ebenfalls 2017 von Schlesinger vom Südwestrundfunk (SWR) nach Berlin geholt, als Leiterin des neu geschaffenen Ressorts "Doku und Fiktion". Fachlich galt sie als echter Glücksgriff. Bei ihrem Heimatsender hatte sie als Leiterin der Filmabteilung viele preisgekrönte Objekte angeschoben, unter anderem die Echtzeit-Serie "Zeit der Helden". Und schon beim SWR, so schrieb die "Süddeutsche Zeitung" damals, sei sie als "intendantenfähig" eingestuft worden.

Jana Brandt

Filmfreunden ist ihr Name ein Begriff. Ob "Die Frau vom Checkpoint Charlie", "Der Turm" oder "Weissensee", wann immer ein TV-Film oder eine TV-Serie herauskommt, der die jüngste DDR-Vergangenheit beleuchtet, hat sie als Programmdirektorin beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) ihre Finger im Spiel. Die Liebe zum Film hat sie in die Wiege gelegt bekommen. Brandt ist die Tochter des Defa-Regisseurs Horst E. Brandt und in Babelsberg geboren. Zum MDR kam sie 1999. Als Filme- und Serienmacherin übernahm sie 2014 zusätzlich den Vorsitz der ARD-Redaktion Hauptabendserie.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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