Familie gefilmt Virologe Christian Drosten von Campern beschimpft – neue Details
In seinem Urlaub wird Christian Drosten von Campern wüst beschimpft. Offenbar fotografiert das Trio ihn auch – und hat nun einen ersten Rückschlag erlitten.
Im Fall des von Dauercampern beleidigten Christian Drosten ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft weiter gegen drei Camper, deren Anzeige gegen Drosten selbst wiederum im Sand verlaufen ist, wie jetzt bekannt wurde.
Bei der verbalen Auseinandersetzung zwischen dem in der Coronavirus-Pandemie bekanntgewordenen Virologen und den drei Campern aus Berlin hatten letztere auch Fotos von Drosten gemacht, wie eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Neubrandenburg t-online sagte. Das habe Drosten den Ermittlern in einer späteren Vernehmung gesagt.
Zunächst hatte der "Spiegel" berichtet, dass in dem Fall neue Details vorliegen. Ende Juni war Drosten während eines Urlaubs an der Mecklenburgischen Seenplatte (Mecklenburg-Vorpommern) mit drei Campern in Streit geraten. Die Dauercamper, zwei Frauen und ein Mann im Alter zwischen 33 und 49 Jahren, hatten den Virologen erkannt, und sollen ihn mehrfach beleidigt haben.
Christian Drosten als "Massenmörder" beleidigt
Dabei sollen auch die Wörter "Massenmörder" und "Transhumanist" gefallen sein. Drosten stellte später Anzeige gegen das Trio, das wohl auch Aufnahmen von der Familie des Virologen gemacht hat. Die drei Smartphones der Camper werden nun vom Landeskriminalamt forensisch untersucht. In den nächsten zwei Wochen dürfte mit Ergebnissen zu rechnen sein, ob sich darauf tatsächlich Fotos der Virologen-Familie befinden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft von Neubrandenburg t-online.
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Dann wolle man das Verfahren "zügig" abschließen. Ob sich das beschuldigte Trio der verschwörungstheoretischen "Querdenken"-Szene zuordnen lasse, weiß man bei der Staatsanwaltschaft nicht. Zwei der Camper hatten im Übrigen nach dem Streit Drosten wegen Beleidigung angezeigt, das folgende Verfahren wurde von der Staatsanwaltschaft inzwischen eingestellt. Die Vorwürfe der beiden Personen hätten sich als "nicht relevant" herausgestellt, so der Sprecher.
Drosten hat den Vorfall bislang selbst nicht kommentiert – abgesehen von dem Hinweis auf Twitter, dass er als Norddeutscher jederzeit wieder Urlaub in "McPomm" machen würde. Es sei schließlich "einfach gut da."
- Telefonat mit der Pressestelle des Polizeipräsidiums Neubrandenburg
- Telefonat mit Oberstaatsanwalt Andreas Lins von der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg
- spiegel.de (kostenpflichtig): "Dauercamper beleidigen Christian Drosten – und machen Aufnahmen von seiner Familie"