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Querdenker beschimpfen Drosten: Campingplatz prüft rechtliche Schritte


"Massenmörder", "Transhumanist"
"Querdenker" beschimpfen Drosten: Campingplatz prüft rechtliche Schritte

Von t-online, jl

Aktualisiert am 30.06.2022Lesedauer: 2 Min.
Christian Drosten: Der Virologe geht davon aus, dass die Fallzahlen ab September wieder stark steigen könnten.Vergrößern des Bildes
Christian Drosten: Der Virologe wurde beim Familiencamping wüst beschimpft (Quelle: imago-images-bilder)
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Statt lang ersehnter Erholung gab es für Christian Drosten einen Polizeieinsatz: Auf einem Campingplatz hatten ihn "Querdenker" wüst beschimpft. Nun prüft der Platz rechtliche Schritte.

"Querdenker" haben den bekannten Virologen Christian Drosten übel beschimpft. Drei Dauergäste auf einem Campingplatz in Mecklenburg-Vorpommern, auf dem Drosten eine Nacht mit der Familie Erholung suchte, bezeichneten ihn als "Massenmörder" und "Transhumanisten". Der erstattete daraufhin Anzeige. Nun prüft auch der Campingplatz, welche rechtlichen Schritte gegen die Pöbler möglich sind. Das teilte die Betreiberin Coralie von Schmidt auf Nachfrage von t-online mit. Ihnen kann das Hausverbot drohen.

Drosten selbst äußerte sich inzwischen auf Twitter zu dem Vorfall und erntete viel Solidarität in dem sozialen Netzwerk. Der Virologe dementierte Berichte, er sei wegen des Vorfalls früher abgereist – und betonte seine ungebrochene Zuneigung zu der Region. Erst kürzlich hatte Drosten im Interview mit dem "Spiegel" erzählt, dass er sich jetzt, wo die Pandemie nicht mehr alles beherrsche, besonders auf den anstehenden Campingurlaub freue. "Ich mache lauter so normale Sachen", sagte er.

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Die genauen Umstände des Vorfalls ermittelt derzeit die Polizei. Eine Sprecherin des Polizeipräsidium Neubrandenburg berichtete, dass indes beide Seiten Anzeigen erstattet haben, Drosten wegen Verleumdung, die Gegenseite wegen Beleidigung. Zum genauen Inhalt der Anzeigen gab es jedoch keine Auskunft. Die Dauercamper wohnen wie Drosten in Berlin, die Ermittlungen führt jedoch die lokale Polizei, so eine Sprecherin der Berliner Polizei zu t-online. Sie begründete dies mit dem "Tatortprinzip".

Ein Twitter-Nutzer berichtete, dass der Vorfall online in einer Berliner "Querdenker"-Gruppe mitgeteilt und diskutiert wurde. Dort sollen die mutmaßlichen Täter zu dem Vorfall stehen und sich mit der gestellten Gegenanzeige brüsten.

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Laut dem RND suchen die Ermittler nach Zeugen, um herauszufinden, was auf dem Campingplatz passierte. Die Betreiberin von Schmidt bestätigt auf Anfrage den Vorfall. Sie habe ihn "mit großer Bestürzung" zur Kenntnis genommen." Wenn sich die Vorwürfe bestätigen, "werden die Tatverdächtigen unverzüglich ein dauerhaftes Hausverbot erhalten", teilt sie in einer Stellungnahme mit.

Herrn Drosten habe das Team "unser tiefstes Bedauern ausgedrückt" und der Platz distanziere sich "in aller Form gegen jede Art der Menschenfeindlichkeit, Intoleranz und Diskriminierung".

Verwendete Quellen
  • Anfrage bei der Brandenburger Polizei
  • Anfrage bei der Campingplatzbetreiberin
  • Twitter
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