Stau in der Hauptstadt Klimaaktivisten besetzen mehrere Ausfahrten der A100
Sie sind zurück: Klimaaktivisten haben im Berliner Berufsverkehr erneut für Chaos gesorgt. Betroffen waren vor allem Autobahnausfahrten im Westen der Hauptstadt.
Klimaschutz-Demonstranten haben am Montagmorgen in Berlin an zahlreichen Stellen kurzzeitig Autobahnausfahrten blockiert. Nach Angaben der Polizei betrafen die Aktionen ab 8.30 Uhr 13 Ausfahrten oder nahe gelegene Kreuzungen. Es habe sich jeweils eine einstellige Zahl von Demonstranten beteiligt. Insgesamt sollen sich demnach etwa 80 Menschen auf die Straßen gesetzt haben.
Es kam zu Staus. Die Polizei war im Einsatz und löste die meisten Blockaden zügig auf. Weil sich einige der Aktivisten wie bereits bei vergangenen Aktionen an der Fahrbahn festgeklebt hatten, sollen die Beamten auch Olivenöl eingesetzt haben, um sie von der Straße zu lösen, berichtet "Focus". Ob und wie viele Menschen festgenommen wurden, stand zunächst nicht fest.
Bei Twitter veröffentlichte die Gruppe "Letzte Generation" Fotos, die zeigten, wie Blockierer mit Transparenten im Regen auf der Straße sitzen. Sie teilte mit: "60 Bürger und Bürgerinnen der Letzten Generation fordern 'Öl sparen statt bohren!' und blockieren derzeit friedlich an 11 Stellen die Stadtautobahn A100 in Berlin. Sie erwarten eine Erklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz, dass es keine neuen Ölbohrungen in der Nordsee geben wird.»
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Betroffen waren laut Polizei vor allem Autobahnausfahrten im Westen Berlins: Tegeler Weg, Sachsendamm, Beusselstraße, Siemensdamm, Saatwinkler Damm, Spandauer Damm, Messe Nord, Konstanzer Straße und Seestraße. Inzwischen seien die Blockade-Aktionen an der A100 jedoch weitgehend beendet, teilte die Verkehrsinformationszentrale auf Twitter mit.
Allein in Berlin mehr als 270 Anzeigen gegen Straßenblockierer
Die Gruppe "Letzte Generation" hatte schon vor einiger Zeit angekündigt, ab dieser Woche wieder Autobahnen blockieren zu wollen. Daran sollten sich mehr Menschen als zuvor beteiligen. In einem offenen Brief an die Bundesregierung hatte sie gefordert, sofort mehr gegen den Klimawandel zu tun. Um das durchzusetzen, brauche es eine öffentliche Störung durch die Unterbrechung des Alltags.
Im Januar und Februar hatte die Initiative in Berlin laut Polizei 45 Mal Autobahnabfahrten mit sitzenden und angeklebten Demonstranten blockiert. Danach folgten Blockaden an Flughäfen und am Hamburger Hafen. Im März wurden die Aktionen unterbrochen, später wieder aufgenommen. Das führte in Berlin zu mehr als 270 Strafanzeigen und rund 120 Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten. Inzwischen gibt es bei der Polizei eine mittlere dreistellige Zahl an Ermittlungsverfahren, meist wegen Nötigung und Widerstandes gegen Polizisten.
- Nachrichtenagentur dpa
- Verkehrsinformationszentrale Berlin auf Twitter
- "Focus": "Kilometerlange Staus„Letzte Generation“ blockiert zehn Autobahnen in Berlin - Polizei rückt mit Olivenöl an"