Dienstleister FEV Automobilkrise trifft Aachen: Stellenabbau und Kurzarbeit
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Ein Automobildienstleister in Aachen bekommt die Krise der Automobilindustrie zu spüren: FEV plant Kurzarbeit und streicht Stellen.
Die Krise in der Automobilbranche macht nicht nur Herstellern, sondern auch Zulieferern und Dienstleistern schwer zu schaffen. Betroffen ist auch der Aachener Entwicklungsdienstleister FEV mit weltweit über 7.000 Beschäftigten. Bereits im vergangenen Jahr musste das Unternehmen rund 300 Stellen abbauen. Nun sind weitere Einsparungen notwendig – doch FEV versucht, diese durch Kurzarbeit abzumildern.
Die Kurzarbeit betreffe jedoch lediglich eine "Business Unit" der FEV Europe GmbH, sagte ein Sprecher der "Aachener Zeitung". Konkret gehe es um eine Abteilung, die Komponenten für die Elektromobilität entwickle, darunter Batteriesysteme. Laut Unternehmenssprecher fielen im Februar rund 20 Prozent der üblichen Arbeitszeit aus, im März würde ein Anstieg auf 30 Prozent erwartet.
Stellenabbau bei FEV: 220 Arbeitsplätze weniger
Dennoch bleibt das Unternehmen optimistisch: Für die Elektromobilität rechne es mittel- und langfristig mit einer Erholung des Marktes, sagte ein Sprecher der Lokalzeitung. Deshalb würden in diesem Bereich auch keine Stellen abgebaut, sondern Kurzarbeit beantragt. Wie lange die Phase der Kurzarbeit andauern wird, soll monatlich neu bewertet werden.
Das Unternehmen plant zudem einen Stellenabbau von 220 Arbeitsplätzen. Diese Prognose stammt aus dem Dezember 2024. Allerdings könne sich diese Zahl aufgrund von Mitarbeiterfluktuationen noch erheblich reduzieren, heißt es vom Unternehmen. Angaben dazu, wie viele Stellen in der Zentrale in Aachen und der Außenstelle in Alsdorf betroffen sein werden, gibt es nicht.
FEV hatte sich auf Wandel in Motorenentwicklung eingestellt
Die Entwicklung zeigt, wie sehr sich die Automobilbranche in den vergangenen Jahren verändert hat. Hersteller setzten zunächst verstärkt auf Elektrofahrzeuge – auch aufgrund von Förderprämien. Nun, nach dem abrupten Ende der staatlichen Förderung in Deutschland, ist die Nachfrage eingebrochen. Einige Hersteller kündigten bereits an, wieder verstärkt auf die Entwicklung von Dieselmotoren zu setzen.
FEV, das in der Motorenentwicklung für zahlreiche große Automobilkonzerne tätig ist, hatte sich auf diesen Wandel eingestellt: Prüfstände für Verbrenner wurden abgebaut, Labore für Elektroantriebe aufgebaut. Nun gerät das Unternehmen erneut unter Druck durch neue Branchenbedingungen.
Das Unternehmen will weiter in Zukunftstechniken investieren
Trotz der aktuellen Herausforderungen hält FEV an seinen Investitionen fest und will auch künftig in den Standort Aachen investieren. Geplant sind unter anderem der Ausbau moderner Labore für Batteriezellen und Wasserstoffanwendungen sowie ein Solarpark zur nachhaltigen Energiegewinnung.
Darüber hinaus expandiert das Unternehmen in neue Geschäftsfelder wie die Luft- und Raumfahrt, das Schienenwesen und den Energiesektor. Ein Beispiel hierfür ist das nachhaltige Bauprojekt "WindWheel" in Rotterdam, an dem FEV beteiligt ist.
- aachener-zeitung.de: "Kurzarbeit und Stellenabbau: Automobilkrise trifft FEV" vom 25. Februar 2025
- ardmediathek.de: "Automobilkrise: Aachener Unternehmen FEV zeigt Weg in die Zukunft" vom 27. November 2024
- aachener-zeitung.de: "Automobilkrise kommt auch bei FEV in Aachen an" vom 5. September 2019
- antenneac.de: "FEV in Automobilkrise?" vom 05. September 2019