Aachen: Körperverletzung bei Verkehrskontrolle – Urteil gegen Polizisten

Er zerschlug eine Scheibe und sprühte Reizgas

Polizist eskaliert bei Kontrolle – so lautet das Urteil

Am Montag fällt das Urteil im Fall eines Polizisten am Landgericht Aachen. Ihm wird vorgeworfen, bei einer Verkehrskontrolle extreme Gewalt angewendet zu haben. Er muss nicht ins Gefängnis.

Am Montag (10. Februar) wurde am Landgericht Aachen das Urteil gegen einen 40-jährigen Polizisten gefällt. Der Beamte erhält wegen Körperverletzung im Amt ein Jahr Haft auf Bewährung, teilte eine Sprecherin des Landgerichts auf Anfrage von t-online mit. Das Urteil sei allerdings noch nicht rechtskräftig. Der Polizist war im September 2021 bei einer Verkehrskontrolle in Alsdorf mit unverhältnismäßiger Gewalt gegen den Autofahrer Andreas B. vorgegangen.

Der Vorfall hatte sich ereignet, als der Polizist in seiner Freizeit einen Mann am Steuer entdeckte, mit dem er seit Jahren im privaten Streit lag. Das 54-jährige Opfer hatte zu diesem Zeitpunkt keinen gültigen Führerschein besessen. Der Beamte hatte daraufhin zwei Kollegen alarmiert – doch die Situation eskalierte schnell: Der Angeklagte zerstach die Reifen des Fahrzeugs, schlug mit einem Schlagstock das Fenster der Fahrerseite ein und sprühte dem Fahrer daraufhin Reizgas ins Gesicht. Zudem trat er den Mann.

Gewalttätiger Polizist: Es soll jahrelang einen Konflikt gegeben haben

Der Geschädigte beschrieb die Ereignisse als Höhepunkt einer langen Reihe von Schikanen durch den Polizisten und seine Kollegen. Er sagte dem Sender "RTL": "Ich lebe in ständiger Angst. Für jede Kleinigkeit war die Polizei bei mir, einfach nur um mich zu drangsalieren, um mich einzuschüchtern. Aber ich habe mich nicht einschüchtern lassen."

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Die Verteidigung des Beamten sah die Sache jedoch anders. Sein Anwalt, Peter Schäfer, argumentierte laut "RTL", dass die Auseinandersetzungen durch den Geschädigten provoziert worden seien. "Das Spannungsverhältnis hat der Nebenkläger selbst aufgebaut, indem er den Angeklagten immer wieder öffentlich herabwürdigt."