Spannungen am Hambacher Tagebau Aktivisten verteidigen ihr "Sündenwäldchen"
Der Konflikt zwischen Umweltschützern und der Polizei am Hambacher Tagebau eskaliert weiter. Sachbeschädigungen und Diebstahl verschärfen die Spannungen im "Sündenwäldchen".
Am Hambacher Tagebau spitzt sich der Konflikt zwischen Umweltaktivisten, Polizei und dem Energiekonzern RWE zu. Zwei Polizeieinsätze wurden bekannt, bei denen es um Sachbeschädigung und Diebstahl geht. Der Verdacht richtet sich gegen Unbekannt, doch RWE vermutet eine Verbindung zur nahegelegenen Mahnwache der Umweltschützer.
Am sogenannten "Sündenwäldchen" wurden Schilder, die von RWE aufgestellt wurden, entfernt und teilweise angezündet. Laut Polizei beschädigten vermummte Personen zudem einen Außenspiegel an einem Fahrzeug des Werkschutzes. Der Energiekonzern hatte zudem von gestohlenen Schildern berichtet.
Hambacher Tagebau: Gibt es eine Verbindung zwischen den Teilnehmern der Mahnwache und den Straftaten?
Die Umweltschützer, die eine Mahnwache in dem rund acht Hektar großen Waldstück eingerichtet haben, wollen die geplante Rodung des Areals verhindern. Die Polizei berichtete jedoch, dass keine Hinweise vorliegen, die eine direkte Verbindung zwischen den Teilnehmern der Mahnwache und den Straftaten belegen.
Der Wald, der für den Ausbau der Böschungen des geplanten Hambacher Sees weichen soll, ist laut RWE "bergbaulich notwendig". Das Unternehmen kritisiert den Standort der Mahnwache, da dieser angeblich Rettungswege behindere. Ein Sprecher bekräftigte, dass die Rodung Teil der von der Landesregierung verabschiedeten Leitentscheidungen sei.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat gegen den aktuellen Betriebsplan Klage eingereicht. Bis Ende Januar gilt eine Stillhaltezusage von RWE, wodurch vorerst keine Rodungsarbeiten erfolgen. Wie es weitergeht, entscheidet das Oberverwaltungsgericht Münster.
- Nachrichtenagentur dpa