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Aachen: Konzept gegen das Betteln und Drogenkonsum


"Wir müssen jetzt schnell ins Tun kommen"
An diesen Orten wird es Bettelverbotszonen geben

Von t-online
27.09.2024 - 15:58 UhrLesedauer: 2 Min.
Über 100 interessierte Bürger waren bei der Sondersitzung des Bürgerforums im Krönungssaal anwesend, in der erstmals das "Integrierte Konzept für Attraktivität und Sicherheit" (IKAS) vorgestellt wurde.Vergrößern des BildesÜber 100 interessierte Bürger waren bei der Sondersitzung des Bürgerforums im Krönungssaal anwesend, in der erstmals das "Integrierte Konzept für Attraktivität und Sicherheit" (IKAS) vorgestellt wurde. (Quelle: Heike Lachmann)

Die Aachener berichten zunehmend von einem Unsicherheitsgefühl in der Innenstadt. Die Stadt legt jetzt ein Konzept vor, um dem entgegenzuwirken.

Die Innenstadt von Aachen steht vor großen Herausforderungen. Aggressives Betteln und offener Drogenkonsum haben in den letzten Monaten deutlich zugenommen. Besonders der Kaiserplatz, die innerstädtischen Fußgängerzonen sowie das Promenadenviertel und zunehmend auch die Burtscheider Innenstadt sind betroffen.

Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, hat die Stadt Aachen jetzt in einer Sondersitzung vor rund 100 Bürgern ihr Konzept für mehr Attraktivität und Sicherheit präsentiert.

Das sogenannte "Integrierte Konzept für Attraktivität und Sicherheit" (IKAS) der Stadt umfasst vier zentrale Bereiche: ordnungspolitische Maßnahmen, sozialpolitische Initiativen, die Umgestaltung des öffentlichen Raums sowie Kommunikations- und Sensibilisierungsmaßnahmen.

Bettelverbotszonen werden eingerichtet

Auch eine Anpassung der Aachener Straßenverordnung sieht das Konzept vor. Aggressives Betteln ist ohnehin verboten. Zusätzlich solle künftig in der Innenstadt sowie in Teilen der Burtscheider Fußgängerzone das Betteln komplett untersagt werden – und zwar in einem Umkreis von fünf Metern um bestimmte Orte, wie Geldautomaten, Haltestellen, Geschäften und Restaurants.

Ebenfalls geplant sind eine proaktive Straßensozialarbeit in der Innenstadt, die Reduzierung von frei nutzbarem WLAN an neuralgischen Punkten, um dort längere Aufenthalte zu vermindern sowie die Öffentlichkeitskampagne "Hilfe – Aber richtig!".

Beigeordneter: "Schlimmstenfalls verlieren wir ganze Straßenzüge"

Beigeordneter Thomas Hissel sagte: "Einige Dinge aus dem Gesamtpaket sind sicherlich experimentell." Man müsse langfristig auch nicht mit jeder Maßnahme recht haben. Hissel weiter: "Wir haben aber keine Zeit, alles zwei Jahre lang zu durchdenken und müssen jetzt schnell ins Tun kommen. Schlimmstenfalls verlieren wir sonst ganze Straßenzüge."

Auch Stadtdirektorin Annkathrin Grehling betonte die Dringlichkeit der Maßnahmen: "Es reicht nicht mehr, nur sozialpolitisch zu agieren und vorbehaltlos auf freiwilliges Bitten zu setzen."

Konzept fand Anklang bei Bürgern und in der Politik

Die anwesenden Bürger – darunter Gastronomen, Hauseigentümer und Anwohner – unterstützten die vorgeschlagenen Maßnahmen. Besonders die Schaffung einer Anlaufstelle, um die Maßnahmen des Konzeptes ständig zu evaluieren und zu "befeuern" wurde aus dem Publikum geäußert.

Zudem wurde die Idee von sogenannten Konsumräumen, in denen Drogenabhängige sicher konsumieren können, diskutiert. Gastronomen aus dem Promenadenviertel wiesen darauf hin, dass dies den offenen Drogenkonsum in Hauseingängen reduzieren könnte. Die Verwaltung versprach, diese Option in die weiteren Planungen einzubeziehen.

Die vorgestellten Maßnahmen fanden breite Unterstützung in den Fraktionen. Das Konzept wurde zur weiteren Beratung und Diskussion in den zuständigen Ausschüssen und Gremien empfohlen. Ein abschließender Beschluss soll in der Ratssitzung am 9. Oktober gefasst werden.

Verwendete Quellen
  • Mitteilung der Stadt Aachen (per E-Mail)
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