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Aachen: Louise Kerton aus England verschwand vor 23 Jahren am Hauptbahnhof


1.500 Seiten Ermittlungsakten
Louise Kerton verschwand vor 23 Jahren am Hauptbahnhof

Von t-online, kk

23.08.2024Lesedauer: 2 Min.
imago 84814355Vergrößern des BildesLouise Kerton im Alter von 24 Jahren (Archivbild): Heute wäre die Britin 47 Jahre alt. (Quelle: UNPIX)

Eine englische Krankenschwester verschwindet am Aachener Hauptbahnhof spurlos. Bis heute gibt es keine heiße Spur.

Am 30. Juli 2001 wurde die damals 24-Jährige Louise Kerton zum letzten Mal lebend gesehen.

Die angehende Krankenschwester hatte zuvor mit ihrem 38-jährigen Verlobten Peter Simon einen sechswöchigen Urlaub in der Ortschaft Swisttal-Straßfeld im Rhein-Sieg-Kreis verbracht – bei den Eltern des Verlobten.

Ramana Simon, die Schwiegermutter in spe, hatte Kerton von dort aus am 30. Juli zum Aachener Hauptbahnhof gefahren, berichtet die britische Nachrichtenplattform "Independent". Kerton wollte von dort aus nach Hause fahren. Sie lebte zu dieser Zeit im selben Gebäude wie ihre Eltern in der Graftschaft Kent – gemeinsam mit Peter Simon.

Kerton lebte mit Familie und Verlobtem unter einem Dach

Doch Simon hatte schon einen früheren Zug in Richtung England genommen. Seine Verlobte hätte nachkommen sollen. Doch das ist nie geschehen.

Ramana Simon beteuerte, dass sie Kerton in Richtung des Bahnsteigs habe gehen sehen. Um 12.04 Uhr wollte Kerton von Gleis 8 aus den Schnellzug Richtung Oostende in Belgien nehmen. Von dort aus wollte sie dann mit der Fähre nach Dover in England übersetzen.

Doch ob Kerton den Zug nach Oostende tatsächlich bestiegen hat, ist unklar. Für Louise Kertons gesamte Reise nach England gibt es keine Augenzeugen. Weder im Zug noch auf der Fähre hat jemand Louise Kerton gesehen.

Louise Kertons Leiche wurde nie gefunden

Auch ihre Leiche konnte bis heute nicht gefunden werden. Und das, obwohl es damals großangelegte Suchaktionen in Feldern, Gewässern und Kiesgruben gegeben hat.

Verdächtigt wurden im Fall Kerton mehrere Personen. Zum einen der Verlobte Peter Simon, wie der "Bonner General-Anzeiger" berichtet. Ganze fünf Tage habe Simon gewartet, ehe er Alarm schlug. Für die Ermittler ein verdächtiges Zeichen.

Auch die Familie des Verlobten wurde verdächtigt. So hat Ramana Kerton zwar angegeben, Louise Kerton zum Bahnhof gebracht zu haben, bezeugen konnte das allerdings niemand.

Doch kein Verdacht erhärtete sich. Die Ermittlungen im Fall Louise Kerton wurden 2011 eingestellt, weil die Staatsanwaltschaft keine Anhaltspunkte für ein Verbrechen gefunden hatte.

Staatsanwalt Alexander Geimer erklärte laut "Kölnischer Rundschau": "Ich weiß nicht einmal, ob Louise Kerton noch lebt, oder nicht." In sieben Aktenordnern mit 1.500 Seiten Ermittlungsakten und einem Dutzend Beiordnern wurden mehr als zehn Jahre lang Hinweise gesammelt.

Doch die Familie von Louise Kerton ließ auf der Suche nach ihrer Tochter nicht locker. Laut "Guardian" hatte der Vater in diesem Fall sogar einen Privatdetektiv engagiert. Bob Moffat, ehemaliger "Scotland Yard Superintendent", galt zu der Zeit als einer der besten britischen Experten für Mordaufklärungen. Doch auch seine Untersuchungen kamen zu keinem Ergebnis.

Im Falle neuer Ansätze könnten Akten wieder geöffnet werden

Der Aachener Staatsanwalt Jost Schützeberg sagte auf dapd-Anfrage, dass für seine Behörde der Fall Luise Kerton vorläufig abgeschlossen sei. "Wir können die Akte aber jederzeit wieder öffnen, sollten sich neue Ansätze ergeben." Die bislang vorliegenden Spuren seien aber alle ausgewertet, neue Ansätze gebe es nicht.

Louise Kertons Familie hat den Aachener Behörden viele Jahr später noch vorgeworfen, zu zögerlich ermittelt zu haben. Ihr Vater geht davon aus, dass seine Tochter tot ist. Luise Kerton wäre heute 47 Jahre alt.

Verwendete Quellen
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