Bayern hoffnungsvoll Borkenkäfer auf dem Rückzug
Regensburg (dpa) - Bayerns Staatsforsten hoffen auf das Ende der mehrjährigen Borkenkäferplage, die hohe Schäden in den Fichtenwäldern verursacht hat.
Wegen des im Vergleich zu den Vorjahren kühleren und regenreicheren Sommers ist im September fast ein Viertel weniger Käferholz angefallen als vor einem Jahr, wie die Staatsforsten am Mittwoch berichteten. Demnach wurden rund 195 000 Festmeter von Käfern angefressenes Holz gezählt, Ende September 2019 waren es noch 268 500 Festmeter gewesen. Ein Festmeter entspricht einem Kubikmeter.
Außerdem bilden die Insekten aktuell voraussichtlich keine dritte Generation aus, sondern haben bereits begonnen, sich für die winterliche Ruhephase einzubohren. Damit droht derzeit keine weitere Ausbreitung. In den kommenden Monaten wollen die Staatsforsten möglichst viele befallene Bäume fällen und abtransportieren lassen. "Damit haben wir eine gute Chance, im nächsten Frühjahr mit einer deutlich geringeren Ausgangspopulation zu starten", sagte ein Sprecher in Regensburg. Allerdings ist die Situation regional sehr unterschiedlich: In der Mitte und im Süden Bayerns sind die Borkenkäferschäden weit hinter den Prognosen zurückblieben, im Frankenwald und Teilen des Bayerischen Waldes gibt es demnach weiterhin eine hohe "Borkenkäferdynamik".
Borkenkäfer befallen hauptsächlich Fichten, die Insekten vermehren sich vor allem bei anhaltender Trockenheit und Wärme sehr schnell. Nimmt die Zahl der Käfer überhand, sterben befallene Bäume schnell ab.
Die in ganz Mitteleuropa großen Mengen an Käfer- und Sturmholz hatten in den vergangenen Jahren auch die Holzpreise einbrechen lassen. Auch in dieser Hinsicht scheint Erholung in Sicht. "Der Holzmarkt kommt in Schwung", sagte der Sprecher.