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Archäologische Schatzsuche mit Drohnen


Archäologen begeistert
Schatzsuche mit Drohnen

ap, Susan Montoya Bryan

Aktualisiert am 24.04.2014Lesedauer: 3 Min.
Archäologen spüren mit Drohnen neue Ausgrabungsorte aufVergrößern des Bildes
Wissenschaftler mit Drohne in Peru (Quelle: reuters)

Amerikanische Archäologen sind mit Hilfe der modernen Technik indianischen Kultstätten auf die Spur gekommen. Die Drohnen nahmen mit ihren Wärmebildkameras die Überreste eines versunkenen Dorfes in New Mexico im Süden der USA auf, wie das "Journal of Archaeological Science" berichtet.

Die Bilder hätten ihm gezeigt, wo er mit der Ausgrabung beginnen musste, sagt Professor John Kantner von der Universität von Nord-Florida. "In ein paar Stunden konnten wir die ganze Gegend überblicken", berichtet er. Früher habe er jahrelang arbeiten müssen, um solche Strukturen unter Erdschichten und Pflanzen zu entdecken.

Archäologen wissen zwar schon seit den 1970er Jahren, dass sie mit Hilfe von Infrarotaufnahmen im Boden verborgene Überreste untergegangener Kulturen aufspüren können. Aber Satellitenbilder sind teuer und schwer zu bekommen, und Flugzeuge und Hubschrauber eigenen sich nur bedingt für solche Arbeiten.

Drohnen sind günstig in den USA

Moderne Drohnen sind dagegen schon für knapp 3000 Euro zu haben und handelsübliche Kameras verfügen mittlerweile über eine fünffach höhere Auflösung als noch vor ein paar Jahren. Die Geräte können zu jeder Tageszeit Bilder aus einer ganz bestimmten Höhe und einem genauen Winkel aufnehmen.

"Das ist großartig, um schnell und ziemlich günstig Ausgrabungsstätten zu finden", sagt Kantner. Mit den Drohnen hat er sich im vergangenen Jahr eine Gegend südlich des Chaco Canyons im Nordwesten New Mexicos vorgeknöpft. Der Canyon war vor etwa 1000 Jahren das religiöse und kulturelle Zentrum der Pueblo-Kultur.

In einem abgelegenen Dorf fotografierte die Drohne neben dutzenden Ameisenhügeln große, runde Formen im Boden, die unter der Erdoberfläche liegen und sicher nicht natürlich entstanden sind. Bei ihnen könnte es sich um die Überreste sogenannter Kivas handeln - Zeremonien- und Versammlungsräume, die halb oder ganz unter der Erde gebaut waren.

Weitere Geheimnisse schlummern im Verborgenen

Bei Testgrabungen fanden Kantner und seine Mannschaft zwei Häuser. Doch unter dem verwitterten Sandstein schlummern noch weitere Geheimnisse. Dank der Drohnenaufnahmen können die Experten jetzt festlegen, wie und wo sie weiter suchen.

Inzwischen gibt es Überlegungen, die Drohnen auch in Saudi-Arabien oder Zypern einzusetzen. Auch dort sind die Unterschiede zwischen Tages- und Nachttemperaturen so groß, dass Wärmebilder im Sand begrabene Mauern und andere Dinge sichtbar machen können.

Sehen, was sonst unsichtbar wäre

Kantners Kollegin Sarah Parcak zeigt sich begeistert von den neuen Möglichkeiten, welche die Drohnen bieten. Sie forscht in Ägypten und hofft, dass die Sensoren der Fluggeräte ihr aus der Luft das zeigen, was unter der Erde verborgen ist. "Das Tolle an diesen Untersuchungen ist, dass sie dir neue Augen geben, mit denen du siehst, was sonst unsichtbar wäre", sagt sie. "Wir denken, wir kennen eine Ausgrabungsstelle, weil wir da lange gearbeitet haben. Aber siehe da, die neue Technik zeigt uns Dinge, die wir nicht erwartet haben."

Noch hat die Methode ihre Schwächen. So können die Drohnen meist nicht einmal 15 Minuten fliegen, weil die Kameras schwer sind und die Batterien nicht lange halten. Die acht Rotoren der Drohne setzen ab und zu aus und lassen die Maschine abstürzen. Außerdem wird in den USA gerade darüber debattiert, den Einsatz von Drohnen stärker zu reglementieren.

Kulturelle Schätze erkennen, um sie zu schützen

Doch Kantner ist sicher, dass die Drohnen für seine Zunft sehr wichtig werden, wenn sie erst einmal verlässlich arbeiten. Mit ihrer Hilfe könnten sich Archäologen schnell einen Überblick über große Gebiete verschaffen. Das sei auch entscheidend, falls in der einstigen Pueblo-Region Kohle, Öl und Uran gefördert werden sollen. Die Bodenschätze seien zwar wichtig, aber es gebe auch eine kulturelle Verantwortung für archäologische Schätze, sagt Kantner.

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