Newsblog zum Ukraine-Krieg Trump blockiert offenbar G7-Erklärung zu Angriff auf Sumy
US-Präsident Trump weigert sich offenbar, Russlands Angriff auf Sumy zu verurteilen. Kiew schlägt derweil zurück. Lesen Sie diese und weitere News in unserem Blog.
Inhaltsverzeichnis
- Sumy-Angriff: Trump blockiert offenbar G7-Erklärung
- Nato-Generalsekretär überraschend in Ukraine eingetroffen
- Selenskyj entlässt nach russischem Raketenangriff Gouverneur
- Trump macht Selenskyj für den Krieg verantwortlich
- Russische Telegramkanäle: Explosionen erschüttern Kursk
- Ukraine bekämpft Nachschub für Russlands Armee
Sumy-Angriff: Trump blockiert offenbar G7-Erklärung
Die USA blockieren offenbar eine von den G7-Staaten verfasste Erklärung, in der Russlands Angriff auf die ukrainische Stadt Sumy mit 35 Toten am Palmsonntag verurteilt wird. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Es war der bislang tödlichste Angriff der Russen auf die Ukraine in diesem Jahr. Ihre Haltung begründet die US-Regierung dem Bericht zufolge damit, dass sie die Verhandlungen mit Moskau aufrechterhalten wolle.
Am Sonntag waren zwei russische Raketen kurz hintereinander mitten im Stadtzentrum der Großstadt im Nordosten der Ukraine eingeschlagen. Mindestens 35 Menschen starben, etwa 120 weitere wurden verletzt – vor allem Zivilisten, unter ihnen auch viele Kirchgänger. Die Regierung von Präsident Donald Trump habe den Verbündeten G7-Staaten mitgeteilt, sie könne die Erklärung, in der der Angriff verurteilt wird, nicht unterzeichnen, da sie "daran arbeite, den Raum für Friedensverhandlungen zu erhalten", so Bloomberg.
Kanada wiederum habe seinen Verbündeten mitgeteilt, dass es ohne die Zustimmung der USA nicht möglich sei, die Erklärung zu verabschieden. Kanada hat derzeit den G7-Vorsitz inne. In der Erklärung sollte der Angriff auf Sumy offenbar als ein Beweis dafür gewertet werden, dass Russland entschlossen sei, den Krieg fortzusetzen. In Deutschland hat der Angriff eine erneute Debatte über die Lieferung des Taurus-Marschflugkörpers an die Ukraine ausgelöst. Der designierte Kanzler Friedrich Merz (CDU) bekräftigte am Sonntag seine Haltung, die Waffe liefern zu wollen.
Nach Angriff auf Sumy: Ukraine meldet Gegenschlag
Der russische Angriff auf die ukrainische Stadt am vergangenen Wochenende löste international Entsetzen aus. Jetzt soll die Ukraine zurückgeschlagen haben. Mehr dazu lesen Sie hier.
Diskussion um Taurus: Wadephul springt Merz bei
In die Debatte um Lieferungen deutscher Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine kommt erneut Bewegung. In Union und SPD gehen die Meinungen allerdings auseinander. Mehr dazu lesen Sie hier.
Nato-Generalsekretär überraschend in Ukraine eingetroffen
Am Sonntag tötete Russland 35 Menschen in der ukrainischen Stadt Sumy. Am Dienstag kam der Nato-Generalsekretär für einen Solidaritätsbesuch ins Land. Mehr dazu lesen Sie hier.
Selenskyj entlässt nach russischem Raketenangriff Gouverneur
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach einem verheerenden russischen Raketenangriff die Entlassung des Militärgouverneurs des Gebiets Sumy, Wolodymyr Artjuch, eingeleitet. Sein Antrag wurde von der Regierung unterstützt, teilte der Regierungsvertreter im Parlament, Taras Melyntschuk, bei Telegram mit.
Artjuch hatte am Tag zuvor dem ukrainischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk zufolge eingeräumt, dass dort zu der Zeit des Angriffs eine Ordensverleihung an Soldaten stattgefunden hat. Gleichzeitig hatte Artjuch jedoch erklärt, dass diese Veranstaltung nicht von ihm veranlasst worden sei. Der 66-Jährige hatte das Amt knapp zwei Jahre lang inne.
Bei dem Angriff in der nordostukrainischen Stadt sind mindestens 35 Menschen ums Leben gekommen. Unter den gemeldeten Opfern waren inoffiziellen Angaben zufolge allerdings nur zwei Soldaten. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion.
Trump stoppt Ukraine-Hilfen: Europa greift ein
In der vergangenen Woche sagten die europäischen Staaten der Ukraine weitere Milliardenhilfen zu. Damit hängen sie die USA deutlich ab. Lesen Sie hier mehr dazu.
Kreml lobt Gespräche mit den USA – und dämpft Erwartungen
Für ein Abkommen mit den USA für eine Friedenslösung im Ukraine-Krieg gibt es Russland zufolge noch keinen klar umrissenen Rahmen. Es bestehe jedoch der politische Wille, in Richtung einer Vereinbarung voranzukommen, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow zu Journalisten. Die Kontakte mit den USA seien positiv und nützlich.
Peskow lehnte es jedoch ab, einen Zeitplan für eine Friedensregelung zu nennen. Die Ukraine und einige ihrer europäischen Verbündeten werfen Russland vor, es mit dem Wunsch nach einer Beendigung des Krieges nicht ernst zu meinen. Sie beschuldigen die Führung in Moskau, die Gespräche mit den USA in die Länge zu ziehen. US-Präsident Donald Trump strebt ein rasches Ende des Krieges an.
Witkoff: Putin ist zu "dauerhaften Frieden" bereit
Der russische Präsident Wladimir Putin ist nach Worten des US-Sondergesandten Steve Witkoff bereit zu einem "dauerhaften Frieden" in der Ukraine. "Putins Forderung ist es, hier einen dauerhaften Frieden zu haben", sagte Witkoff, der Putin vergangene Woche in Sankt Petersburg getroffen hatte, in einem am Montag ausgestrahlten Interview im konservativen US-Nachrichtensender Fox News. Mehr dazu lesen Sie hier.
Trump macht Selenskyj für den Krieg verantwortlich
US-Präsident Donald Trump hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vorgeworfen, den Krieg in der Ukraine begonnen zu haben. "Wenn man einen Krieg beginnt, muss man wissen, dass man ihn gewinnen kann. Man fängt keinen Krieg gegen jemanden an, der 20 Mal so groß ist wie man selbst und hofft dann, dass einem jemand ein paar Raketen gibt." Auf Truth Social machte er zudem seinen Amtsvorgänger Joe Biden verantwortlich. Mehr dazu lesen Sie hier.
Russische Telegramkanäle: Explosionen erschüttern Kursk
Russische Behörden in Kursk melden einen ukrainischen Drohnenangriff auf die Grenzstadt. "Kursk wurde über Nacht massiv angegriffen", teilt die Verwaltung der Region Kursk auf Telegram mit. Eine 85-jährige Frau sei getötet und neun Menschen verletzt worden. Der Bürgermeister von Kursk, Sergej Kolijarow, schreibt auf Telegram, ein mehrstöckiges Wohnhaus sei beschädigt worden. Mehrere Wohnungen hätten Feuer gefangen. Die Bewohner seien in eine nahe gelegene Schule evakuiert worden. Laut Berichten der russischen Telegramkanäle Baza und Shot gab es in der Stadt mehr als 20 Explosionen. Die Informationen konnten nicht unabhängig überprüft werden.
Ukraine bekämpft Nachschub für Russlands Armee
Die ukrainischen Streitkräfte haben seit Jahresbeginn nach eigenen Angaben bereits Tausende von russischen Militärfahrzeugen zerstört. "Seit Anfang des Jahres hat der Feind 11.583 Fahrzeuge und Sonderausrüstung verloren", schrieb Armeechef Olexandr Syrskyj auf Telegram. Logistik des Gegners zu vernichten, sei eine der Hauptaufgaben der ukrainischen Streitkräfte. "Insgesamt wurden seit Anfang 2024 mehr als 35.000 Einheiten feindlicher Fahrzeuge zerstört."
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters