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Ukraine beschießt Russland wohl mit britischer Waffe "Storm Shadow"


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Newsblog zum Krieg in der Ukraine
Ukraine schießt wohl britische Marschflugkörper auf Russland


Aktualisiert am 20.11.2024 - 16:34 UhrLesedauer: 24 Min.
Ein Militärflugzeug trägt Marschflugkörper des Typ "Storm Shadow": Die Ukraine hat mit den britischen Waffen wohl russisches Gebiet beschossen.Vergrößern des Bildes
Ein Militärflugzeug trägt Marschflugkörper des Typs "Storm Shadow": Die Ukraine hat mit den britischen Waffen wohl russisches Gebiet beschossen. (Quelle: IMAGO/ABACA)

Die Ukraine schießt wohl britische Raketen auf Russland. Die USA schließen ihre Botschaft in Kiew. Alle Informationen im Newsblog.

USA sagen Ukraine weitere Militärhilfe zu

16.17 Uhr: Die USA stellen der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs weitere Militärausrüstung zur Verfügung. Das Paket habe einen Umfang von rund 275 Millionen US-Dollar (rund 261 Millionen Euro), teilte das US-Verteidigungsministerium mit. Es enthalte unter anderem Munition für das Raketenwerfersystem vom Typ Himars, das eine Reichweite von rund 80 Kilometern hat. Geliefert würden auch Drohnen sowie Artilleriemunition der Kaliber 155 und 105 Millimeter und Panzerabwehrwaffen.

Ukraine schießt wohl britische Marschflugkörper auf Russland

15.53 Uhr: Die Ukraine hat nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg erstmals russisches Gebiet mit britischen Marschflugkörpern des Typs Storm Shadow beschossen. Das berichtet die Agentur unter Berufung auf einen nicht identifizierten westlichen Regierungsvertreter. Ein Sprecher des britischen Premierministers Keir Starmer erklärt, sein Büro werde sich nicht zu Berichten oder operativen Angelegenheiten äußern.

Großbritannien hatte zuvor zwar erklärt, die Ukraine könne Storm-Shadow-Marschflugkörper nur innerhalb des ukrainischen Territoriums einsetzen. Zugleich drängte die Regierung in London darauf, dass die USA eine Erlaubnis für den Einsatz solcher Waffen auch auf russischem Gebiet erlaubten. Dem hat US-Präsident Joe Biden Insidern zufolge für US-Marschflugkörper mittlerweile stattgegeben.

Ukraine: Warnung vor Raketenangriffen von Russland gefälscht

14.12 Uhr: Russland hat nach Angaben des ukrainischen Geheimdiensts einen "massiven informationspsychologischen Angriff" gegen die Ukraine inszeniert. Über Messengerdienste und soziale Netzwerke sei eine Falschnachricht verbreitet worden, in der vor unmittelbar bevorstehenden Raketen- und Bombenangriffen auf ukrainischen Städte gewarnt worden sei. Die Botschaft sei gefälscht, sie enthalte für psychologische Einsätze Russlands typische Grammatikfehler.

Die USA hatten am Vormittag ihre Botschaft geschlossen. Sie begründeten dies mit konkreten Hinweisen auf einen "potenziell erheblichen Luftangriff". Italien und Griechenland ließen daraufhin ihre Vertretungen in der ukrainischen Hauptstadt ebenfalls schließen. Die Botschaften Deutschlands und Frankreichs blieben offen.

Luftalarm in Kiew und anderen Regionen der Ukraine

13.14 Uhr: In der ukrainischen Hauptstadt Kiew und anderen Regionen des Landes ist Luftalarm ausgelöst worden. Die Warnung solle nicht ignoriert werden, teilte der Chef der Präsidialverwaltung mit.

Warnung vor Luftangriff: US-Botschaft in Kiew geschlossen

10.11 Uhr: Die US-Botschaft in Kiew ist aufgrund eines "möglichen schweren Luftangriffs" geschlossen worden. "Die US-Botschaft in Kiew hat konkrete Informationen zu einem möglichen schweren Luftangriff am 20. November erhalten", teilt die Botschaft auf ihrer Webseite mit. "Aus Gründen der Vorsicht wird die Botschaft geschlossen, die Angestellten sind angewiesen, sich vor Ort in Sicherheit zu bringen", heißt es weiter. Die Botschaft rät US-Bürgern in Kiew zudem, sich bei Luftalarm "sofort" in Sicherheit zu bringen.

Russland hatte "entsprechende" Reaktionen angekündigt, nachdem die ukrainische Armee am Dienstag erstmals russisches Territorium mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen angegriffen hatte. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau griff Kiew in der Nacht zu Dienstag eine Militäreinrichtung in der russischen Grenzregion Brjansk mit sechs ballistischen Raketen an. Dabei seien auch von den USA gelieferte weitreichende Raketen des Typs ATACMS eingesetzt worden, hieß es.

Video | Russland: Heftige Explosionen in Grenzregion
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Quelle: t-online

Südkorea: Rund 10.900 Nordkoreaner nach Kursk entsandt

8.20 Uhr: Nordkorea hat nach südkoreanischen Angaben rund 10.900 Soldaten zur Verstärkung russischer Einheiten in die umkämpfte russische Region Kursk entsandt. Sie würden als Teil der russischen Luftlandeeinheiten und der Marineinfanterie eingesetzt, sagt der Abgeordnete Lee Seong Kweun. Er ist Mitglied des parlamentarischen Geheimdienstausschusses und beruft sich auf Erkenntnisse des südkoreanischen Geheimdienstes NIS. Zudem habe Nordkorea weitere Waffen für den Krieg in der Ukraine geliefert, darunter Mehrfachraketenwerfer und Panzerartillerie.

Ukraine: Umweltschäden in Höhe von 71 Milliarden Dollar

8.07 Uhr: Das ukrainische Umweltministerium teilt mit, dass die Umweltschäden, die seit Februar 2022 durch den russischen Angriffskrieg im Land entstanden sind, sich auf etwa 71 Milliarden Dollar (67 Milliarden Euro) belaufen. Auf der Weltklimakonferenz in Baku verweist die Umweltministerin Swetlana Gryntschuk auch auf die durch den Krieg verursachten zusätzlichen CO2-Emissionen. Diese würde sich auf 180 Millionen Tonnen belaufen.

Den ukrainischen Schätzungen zufolge wurden CO2-Emissionen von 51,6 Millionen Tonnen direkt durch militärische Aktivitäten verursacht. Emissionen, die durch zerstörte Infrastruktur und deren Wiederaufbau entstehen, wurden mit 56 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente angegeben. Die Treibhausgasemissionen durch kriegsbedingt entstandene Brände wurden auf 27,2 Millionen Tonnen beziffert. Dazu sei ein wesentlicher Punkt in der Klimabilanz auch die Zerstörung von etwa drei Millionen Hektar Wald in der Ukraine.

Gryntschuk sieht allerdings auch Fortschritte im Hinblick auf den Klimaschutz. Unter dem Druck von Energieknappheit als Folge der russischen Angriffe seien "alle Menschen in der Ukraine in sehr kurzer Zeit sehr energieeffizient geworden", so die Ministerin. Auch werde beim Wiederaufbau der Energieinfrastruktur stärker auf kleinere Einheiten und erneuerbare Energien gesetzt – schon weil diese nicht so leicht durch Russland angreifbar seien.

Nach ukrainischem ATACMS-Feuer: Moskau droht mit Antwort

07:50 Uhr: Nach einem ersten Angriff der ukrainischen Armee auf Russland mit ATACMS-Raketen droht Moskau mit einer Reaktion. Russlands Außenminister Sergej Lawrow kündigte eine "entsprechende" Antwort an und schloss dabei auch den möglichen Einsatz russischer Atomwaffen nicht aus.

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums erfolgte der ukrainische Angriff mit von den USA gelieferten Waffen auf russisches Gebiet an der Grenze zum Nachbarland. Ein ukrainischer Regierungsvertreter bestätigte der Nachrichtenagentur AFP den Einsatz der Raketen.

Schweigen auf den Kanälen zwischen Moskau und Washington

06:25 Uhr: Zwischen Washington und Moskau herrscht trotz ständig öffentlich ausgetragener Differenzen seit über zweieinhalb Jahren eisiges Schweigen. Das 1962 nach der Kuba-Krise eingeführte sogenannte Rote Telefon gebe es schon lange nicht mehr, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Staatsagentur Tass. Stattdessen nutzen der Kreml und das Weiße Haus modernste Mittel zur direkten Kommunikation der Präsidenten. "Wir haben besonders geschützte Kommunikationskanäle, sogar für Videokonferenzen."

Allerdings herrsche auch auf diesen neuen Kanälen schon länger Schweigen, so Peskow. Das letzte direkte Gespräch auf diesem Weg hatten Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Joe Biden am 12. Februar 2022 geführt, kurz vor Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.


Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
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