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Umfrage: Mehrheit der Ukrainer will schnellen Frieden


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Newsblog zum Krieg in der Ukraine
Umfrage: Hälfte der Ukrainer für schnellen Frieden


Aktualisiert am 20.11.2024 - 18:00 UhrLesedauer: 25 Min.
Evakuierung einer ukrainischen Zivilistin aus Prokowsk (Symbolbild): Etwa die Hälfte der Ukrainer wünschen sich ein schnelles Ende des Krieges.Vergrößern des Bildes
Evakuierung einer ukrainischen Zivilistin aus Prokowsk (Symbolbild): Etwa die Hälfte der Ukrainer wünschen sich ein schnelles Ende des Krieges. (Quelle: IMAGO/Yevhen Vasyliev / Le Pictorium)

Laut einer Umfrage macht sich in der Ukraine Kriegsmüdigkeit breit. Die Ukraine schießt wohl britische Raketen auf Russland. Alle Informationen im Newsblog.

Umfrage: Hälfte der Ukrainer für schnellen Frieden

17.22 Uhr: In der Ukraine macht sich Umfragen zufolge zunehmend Kriegsmüdigkeit und Enttäuschung über den Westen breit. "Durchschnittlich 52 Prozent würden gern ihr Land verhandeln sehen, um den Krieg so schnell wie möglich zu beenden", heißt es in einer nun veröffentlichten Studie des Meinungsforschungsinstituts Gallup. Die Umfragen dazu hätten im August und Oktober 2024 stattgefunden. Nur noch 38 Prozent wollen demnach bis zum Sieg weiterkämpfen. Zum Vergleich: 2022 sprachen sich 73 Prozent für das Kämpfen und nur 22 Prozent für Verhandlungen aus. 2023 waren 63 Prozent für die Weiterführung des Kriegs und 27 Prozent für ein schnelles Kriegsende.

Auch das Vertrauen in den Westen allgemein ist in der Ukraine der Umfrage nach gesunken. Die Führungsrolle der USA heißen so nur noch 40 Prozent der Befragten gut, während 37 Prozent ihr skeptisch gegenüberstehen. Kurz nach Kriegsbeginn lag die Zustimmungsrate noch bei 66 Prozent zu 16 Prozent. Immerhin wird die Rolle der Deutschen weiterhin mehrheitlich positiv gesehen: 50 Prozent (2022: 46 Prozent, 2023: 53 Prozent) befürworten das Vorgehen Deutschlands, 29 Prozent (2022: 35 Prozent, 2023: 20 Prozent) lehnen es ab.

Zwar hofft immer noch eine Mehrheit auf den Beitritt zur EU und Nato, aber die Erwartung, es innerhalb der nächsten zehn Jahre zu schaffen, ist bezüglich der EU von 73 auf 61 Prozent gefallen und bezüglich der Nato von 64 auf 51 Prozent. Gallup hat nach eigenen Angaben 1.000 Personen telefonisch befragt. Die Fehlerquote liegt den Angaben zufolge bei 3 Prozent. Ukrainische Meinungsforschungsinstitute befragen für repräsentative Umfragen in der Regel doppelt so viele Menschen.

USA sagen Ukraine weitere Militärhilfe zu

16.17 Uhr: Die USA stellen der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs weitere Militärausrüstung zur Verfügung. Das Paket habe einen Umfang von rund 275 Millionen US-Dollar (rund 261 Millionen Euro), teilte das US-Verteidigungsministerium mit. Es enthalte unter anderem Munition für das Raketenwerfersystem vom Typ Himars, das eine Reichweite von rund 80 Kilometern hat. Geliefert würden auch Drohnen sowie Artilleriemunition der Kaliber 155 und 105 Millimeter und Panzerabwehrwaffen.

Ukraine schießt wohl britische Marschflugkörper auf Russland

15.53 Uhr: Die Ukraine hat nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg erstmals russisches Gebiet mit britischen Marschflugkörpern des Typs Storm Shadow beschossen. Das berichtet die Agentur unter Berufung auf einen nicht identifizierten westlichen Regierungsvertreter. Ein Sprecher des britischen Premierministers Keir Starmer erklärt, sein Büro werde sich nicht zu Berichten oder operativen Angelegenheiten äußern.

Großbritannien hatte zuvor zwar erklärt, die Ukraine könne Storm-Shadow-Marschflugkörper nur innerhalb des ukrainischen Territoriums einsetzen. Zugleich drängte die Regierung in London darauf, dass die USA eine Erlaubnis für den Einsatz solcher Waffen auch auf russischem Gebiet erlaubten. Dem hat US-Präsident Joe Biden Insidern zufolge für US-Marschflugkörper mittlerweile stattgegeben.

Ukraine: Warnung vor Raketenangriffen von Russland gefälscht

14.12 Uhr: Russland hat nach Angaben des ukrainischen Geheimdiensts einen "massiven informationspsychologischen Angriff" gegen die Ukraine inszeniert. Über Messengerdienste und soziale Netzwerke sei eine Falschnachricht verbreitet worden, in der vor unmittelbar bevorstehenden Raketen- und Bombenangriffen auf ukrainischen Städte gewarnt worden sei. Die Botschaft sei gefälscht, sie enthalte für psychologische Einsätze Russlands typische Grammatikfehler.

Die USA hatten am Vormittag ihre Botschaft geschlossen. Sie begründeten dies mit konkreten Hinweisen auf einen "potenziell erheblichen Luftangriff". Italien und Griechenland ließen daraufhin ihre Vertretungen in der ukrainischen Hauptstadt ebenfalls schließen. Die Botschaften Deutschlands und Frankreichs blieben offen.

Luftalarm in Kiew und anderen Regionen der Ukraine

13.14 Uhr: In der ukrainischen Hauptstadt Kiew und anderen Regionen des Landes ist Luftalarm ausgelöst worden. Die Warnung solle nicht ignoriert werden, teilte der Chef der Präsidialverwaltung mit.

Warnung vor Luftangriff: US-Botschaft in Kiew geschlossen

10.11 Uhr: Die US-Botschaft in Kiew ist aufgrund eines "möglichen schweren Luftangriffs" geschlossen worden. "Die US-Botschaft in Kiew hat konkrete Informationen zu einem möglichen schweren Luftangriff am 20. November erhalten", teilt die Botschaft auf ihrer Webseite mit. "Aus Gründen der Vorsicht wird die Botschaft geschlossen, die Angestellten sind angewiesen, sich vor Ort in Sicherheit zu bringen", heißt es weiter. Die Botschaft rät US-Bürgern in Kiew zudem, sich bei Luftalarm "sofort" in Sicherheit zu bringen.

Russland hatte "entsprechende" Reaktionen angekündigt, nachdem die ukrainische Armee am Dienstag erstmals russisches Territorium mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen angegriffen hatte. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau griff Kiew in der Nacht zu Dienstag eine Militäreinrichtung in der russischen Grenzregion Brjansk mit sechs ballistischen Raketen an. Dabei seien auch von den USA gelieferte weitreichende Raketen des Typs ATACMS eingesetzt worden, hieß es.

Video | Russland: Heftige Explosionen in Grenzregion
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Quelle: t-online

Südkorea: Rund 10.900 Nordkoreaner nach Kursk entsandt

8.20 Uhr: Nordkorea hat nach südkoreanischen Angaben rund 10.900 Soldaten zur Verstärkung russischer Einheiten in die umkämpfte russische Region Kursk entsandt. Sie würden als Teil der russischen Luftlandeeinheiten und der Marineinfanterie eingesetzt, sagt der Abgeordnete Lee Seong Kweun. Er ist Mitglied des parlamentarischen Geheimdienstausschusses und beruft sich auf Erkenntnisse des südkoreanischen Geheimdienstes NIS. Zudem habe Nordkorea weitere Waffen für den Krieg in der Ukraine geliefert, darunter Mehrfachraketenwerfer und Panzerartillerie.

Ukraine: Umweltschäden in Höhe von 71 Milliarden Dollar

8.07 Uhr: Das ukrainische Umweltministerium teilt mit, dass die Umweltschäden, die seit Februar 2022 durch den russischen Angriffskrieg im Land entstanden sind, sich auf etwa 71 Milliarden Dollar (67 Milliarden Euro) belaufen. Auf der Weltklimakonferenz in Baku verweist die Umweltministerin Swetlana Gryntschuk auch auf die durch den Krieg verursachten zusätzlichen CO2-Emissionen. Diese würde sich auf 180 Millionen Tonnen belaufen.

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Den ukrainischen Schätzungen zufolge wurden CO2-Emissionen von 51,6 Millionen Tonnen direkt durch militärische Aktivitäten verursacht. Emissionen, die durch zerstörte Infrastruktur und deren Wiederaufbau entstehen, wurden mit 56 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente angegeben. Die Treibhausgasemissionen durch kriegsbedingt entstandene Brände wurden auf 27,2 Millionen Tonnen beziffert. Dazu sei ein wesentlicher Punkt in der Klimabilanz auch die Zerstörung von etwa drei Millionen Hektar Wald in der Ukraine.

Gryntschuk sieht allerdings auch Fortschritte im Hinblick auf den Klimaschutz. Unter dem Druck von Energieknappheit als Folge der russischen Angriffe seien "alle Menschen in der Ukraine in sehr kurzer Zeit sehr energieeffizient geworden", so die Ministerin. Auch werde beim Wiederaufbau der Energieinfrastruktur stärker auf kleinere Einheiten und erneuerbare Energien gesetzt – schon weil diese nicht so leicht durch Russland angreifbar seien.

Nach ukrainischem ATACMS-Feuer: Moskau droht mit Antwort

07:50 Uhr: Nach einem ersten Angriff der ukrainischen Armee auf Russland mit ATACMS-Raketen droht Moskau mit einer Reaktion. Russlands Außenminister Sergej Lawrow kündigte eine "entsprechende" Antwort an und schloss dabei auch den möglichen Einsatz russischer Atomwaffen nicht aus.


Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
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