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Russland: Nawalnaja löst Kritik mit Äußerungen zum Ukraine-Krieg aus


"Die Sache hat zwei Seiten"
Nawalnaja erntet scharfe Kritik für Aussagen zum Ukraine-Krieg

Von t-online, sic

Aktualisiert am 28.10.2024Lesedauer: 2 Min.
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Julia Nawalnaja (Archivbild): In einem Interview äußerte sie sich zum Ukraine-Krieg. (Quelle: Maurizio Gambarini/imago)
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Julia Nawalnaja ist die im Ausland bekannteste Kritikerin des russischen Regimes. Äußerungen zum Ukraine-Krieg bringen nun jedoch ihr selbst Kritik ein.

Julia Nawalnaja, russische Oppositionelle und Witwe des Regimekritikers Alexej Nawalny, hat mit Äußerungen zum Krieg in der Ukraine heftige Kritik auf sich gezogen.

In einem am Donnerstag in der Wochenzeitung "Zeit" veröffentlichten Interview äußerte sie Skepsis mit Blick auf den möglichen Erfolg der ukrainischen Offensive in der russischen Grenzregion Kursk. "Die Sache hat zwei Seiten", sagte sie. Einerseits würden die Ukrainer in dem Einmarsch Anzeichen der Schwäche von Kremlchef Putin erkennen, was gut sei. Andererseits empörten sich die Menschen in Russland: "Das schweißt die Menschen zusammen, was wiederum der Propaganda nutzt."

Sind Waffenlieferungen richtig? "Das ist schwer zu sagen"

Auf die Frage, ob es richtig sei, der Ukraine Waffen zu liefern, antwortete Nawalnaja: "Das ist schwer zu sagen." Die gelieferten Bomben würden auch Russen treffen, obwohl der Krieg von Putin befohlen worden sei. Sie forderte, dass alle russischen Truppen vom Gebiet der Ukraine abgezogen werden müssten.

Video | Russische Soldaten weigern sich, Befehle auszuführen
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Quelle: t-online

Nawalnaja wehrte sich zudem dagegen, die russische Bevölkerung für den Angriffskrieg verantwortlich zu machen. "Natürlich" kämpften auch gewöhnliche Russen in der Ukraine, "aber es ist sein Krieg", sagte die 48-Jährige mit Blick auf Putin. Sie glaube nicht an Umfragen, laut denen rund drei Viertel der Russen den Krieg unterstützen.

Russische Kriegsverbrechen in der Ukraine verurteilte Nawalnaja als "furchtbar", wiegelte jedoch ab: "In jedem Land gibt es Verbrecher." Es gebe zwar Menschen, die freiwillig in den Krieg zögen, darunter seien jedoch viele Häftlinge, die wegen Mordes verurteilt wurden.

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Tatsächlich hat Russland früh nach Kriegsbeginn mit der Rekrutierung von Soldaten in Gefängnissen begonnen. Seit vergangenem Mai tut dies auch die Ukraine, verwehrt jedoch Schwerstverbrechern, sich freiwillig zu melden. Bis Ende Juli sollen sich laut Angaben ukrainischer Behörden rund 3.800 Häftlinge zum Dienst in der ukrainischen Armee gemeldet haben.

"Anwältin imperialer russischer Ansprüche"

Nawalnajas Aussagen in dem "Zeit"-Interview lösten teils Empörung aus. Der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk urteilte, dass das Interview eine russische Oppositionelle zeige, "die wenig Anlass für Hoffnung bietet".

Der CDU-Verteidigungspolitiker Roderich Kiesewetter erklärte auf der Plattform X, dass Nawalnaja damit "als Anwältin imperialer russischer Ansprüche" wirke. "Es ist nicht nur Putins Krieg, sondern offensichtlich Russlands Krieg." Der "Bild"-Zeitung sagte Kiesewetter zudem: "Sie hat offensichtlich auch kein Verständnis für das legitime Selbstverteidigungsrecht der Ukraine, das auch die militärische Offensive der Ukraine auf russischem Gebiet eindeutig ermöglicht und unterstützt."

Verwendete Quellen
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