Newsblog zum Krieg in der Ukraine Ukraine und Russland tauschen Gefangene aus – zahlreiche Frauen
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Die Ukraine tauscht erneut während des laufenden Krieges Gefangene mit Russland aus. Unter den 49 Kriegsgefangenen Russlands sind viele Frauen. Alle Informationen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- USA: Heute wohl keine Ankündigung zu Raketeneinsatz
- Selenskyj stellt Kriegsplan im September Washington vor
- Ukraine und Russland tauschen Gefangene aus
- Russland weist sechs britische Diplomaten wegen Spionagevorwurfs aus
- Britischer Premier: Wollen keinen Konflikt mit Russland
- Selenskyj: Russland hat Gegenoffensive in Grenzregion Kursk gestartet
USA: Heute wohl keine Ankündigung zu Raketeneinsatz
19.05 Uhr: Die US-Regierung plant nach eigener Darstellung heute keine Ankündigung bezüglich eines ukrainischen Einsatzes von Langstreckenwaffen gegen Russland. Die Haltung der Regierung sei unverändert, sagt John Kirby, US-Sprecher für nationale Sicherheit. "Ich würde keine größeren Ankündigungen in dieser Hinsicht erwarten", ergänzt Kirby unter Verweis auf das Treffen zwischen Präsident Joe Biden und dem britischen Premierminister Keir Starmer.
Russische Opposition streitet über Attacke auf Nawalny-Vertrauten
18.35 Uhr: Die Attacke auf einen Vertrauten des im Februar in russischer Haft gestorbenen Kreml-Kritikers Alexej Nawalny hat zu einem erbitterten Streit innerhalb der russischen Opposition geführt. Nawalnys Anti-Korruptions-Stiftung beschuldigt Leonid Newslin, einen früheren Geschäftspartner des Oligarchen und Kreml-Kritikers Michail Chodorkowski, den Angriff auf Leonid Wolkow im März in Auftrag gegeben zu haben.
Wolkow selbst schreibt in Onlinenetzwerken: "Ja, es ist schwer zu glauben, aber leider ist es wahr: Leonid Newslin war bereit, 250.000 Dollar an Täter zu zahlen, die mich behindert machen und dem (russischen Geheimdienst) FSB ausliefern sollten." Newslin weist die Anschuldigungen im Onlinedienst Telegram als "absurd" und "haltlos" zurück.
Wolkow war im März vor seinem Haus in Litauens Hauptstadt Vilnius mehrfach mit einem Hammer attackiert worden. Der 43-Jährige musste kurzzeitig im Krankenhaus behandelt werden. Der litauische Geheimdienst erklärte nach der Attacke, es handele sich vermutlich um einen von Russland organisierten Angriff. Fünf Wochen nach der Tat wurden in Polen drei Verdächtige – ein Belarusse und zwei Polen – festgenommen.
Nato verurteilt russischen Beschuss von Getreide-Schiff
17.46 Uhr: Die Nato und Rumänien verurteilen den russischen Beschuss eines aus der Ukraine kommenden Handelsschiffs im Schwarzen Meer scharf. Für solche Attacken gebe es keine Rechtfertigung, teilt eine Nato-Sprecherin mit. Der Angriff zeige einmal mehr den rücksichtslosen Charakter des russischen Angriffskriegs. Das rumänische Außenministerium spricht von einer "noch nie dagewesenen Eskalation". Es handle sich um einen "schweren Verstoß gegen internationales humanitäres Recht".
Der Frachter "Aya" sollte am Donnerstag Weizen aus der Ukraine nach Ägypten transportieren und befand sich zum Zeitpunkt des Angriffs in internationalen Gewässern.
Russland gefährde "durch das systematische Bombardement der ukrainischen Infrastruktur und der Schiffe, die Getreide transportieren" zudem die Sicherheit der weltweiten Versorgung mit Nahrungsmitteln, erklärt das Ministerium in Bukarest weiter.
Selenskyj stellt Kriegsplan im September Washington vor
15.49 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat für den September ein Treffen mit US-Präsident Joe Biden angekündigt. "Ich werde ihm den Plan für den Sieg vorstellen", sagt der Staatschef bei einem Auftritt in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Es gehe um ein System einander bedingender Entscheidungen, mit denen die Ukraine hinreichend Kräfte erhalte, um den Krieg auf einen Frieden hinzusteuern.
"Solche Eroberungskriege können gerecht auf mehreren Wegen beendet werden: Entweder wird die Besatzungsarmee mit Gewalt oder mit Diplomatie herausgedrängt", erläutert Selenskyj. Damit werde die reale Unabhängigkeit des Landes garantiert. Für die erforderliche starke Position sei Kiew jedoch auf die Unterstützung der Vereinigten Staaten angewiesen.
In örtlichen Medien wird bereits seit einiger Zeit über eine Reise Selenskyjs zur Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York Ende September spekuliert.
Ukraine und Russland tauschen Gefangene aus
15:11 Uhr: In einem Austausch erhält die Ukraine von Russland 49 Kriegsgefangene zurück. "Das sind Kämpfer der Streitkräfte der Ukraine, der Nationalgarde, der Polizei, des Grenzschutzdienstes und ebenfalls unsere Zivilisten", teilt Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram mit. Ein Teil davon sei bei der Verteidigung des Stahlwerkes Azovstal in der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol zu Kriegsbeginn in Gefangenschaft geraten. Unter den Freigekommenen seien 23 Frauen, heißt es.
Wie viele Gefangene der russischen Seite übergeben wurden, wird nicht mitgeteilt. Der Koordinationsstab für Kriegsgefangenenbelange schreibt jedoch von einem Austausch. Von russischer Seite gibt es zunächst keine Angaben.
Wieder Luftalarm in Russlands hohem Norden
14.48 Uhr: In der nordrussischen Region Murmansk gehen die Behörden erneut von einer Gefahr durch ukrainische Drohnen aus. Zur Sicherheit werde der Luftraum gesperrt, schreibt Gouverneur Andrej Tschibis auf Telegram. Die Region ist etwa 1.900 Kilometer von der Ukraine entfernt. Bereits am Mittwoch hatte Tschibis von einem Angriff auf das Gebiet Murmansk geschrieben, bei dem drei Drohnen abgeschossen worden seien. Die Luftverkehrsbehörde Rosawiazija hatte aus Sicherheitsgründen vorübergehend Starts und Landungen auf den Flughäfen Murmansk und Apatity ausgesetzt.
Im hohen Norden Russlands befinden sich die Nordflotte sowie ein Luftwaffenstützpunkt, von dem aus strategische Bomber zu Angriffen auf die Ukraine aufsteigen. Russlands Nordflotte nimmt seit Montag auch an einem strategischen Großmanöver der Marine in den Gewässern der Arktis teil.
Ende Juli hatte der ukrainische Militärgeheimdienst einen Angriff gegen einen russischen Luftwaffenstützpunkt bei Murmansk für sich reklamiert. Die Ukraine hat zuletzt wiederholt Ziele auf russischem Staatsgebiet mit Kampfdrohnen angegriffen. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als zweieinhalb Jahren mit westlicher Hilfe gegen die russische Invasion.
London: Der Iran lieferte Russland Raketen vom Typ Fath-360
14.41 Uhr: Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht Details zu den laut westlichen Angaben an Russland gelieferten iranischen Raketen. Demnach handelt es sich um ballistische Kurzstrecken-Raketen vom Typ Fath-360, die auch als BM-120 bekannt sind.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP