Nur zwei Bieter Russland versteigert Selenskyjs Wohnung in Luxus-Kurort
Russische Behörden versteigern Wolodymyr Selenskyjs Wohnung auf der Krim. Die Immobilie war zuvor vom russischen Staat beschlagnahmt worden.
Russlands Behörden haben einem Medienbericht zufolge die Wohnung der Familie des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf der von Moskau annektierten Halbinsel Krim versteigert. Bei einer Auktion sei die Immobilie für 44,3 Millionen Rubel (440.000 Euro) versteigert worden, berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass am Montag. Das liegt rund 200.000 Euro über dem Startpreis.
Insgesamt habe es nur zwei Bieter gegeben. Die russischen Behörden hatten die etwa 120 Quadratmeter große Wohnung im Luxus-Kurort Jalta 2023 verstaatlicht.
Offiziell gehörte die Wohnung Olena Selenska, der Ehefrau Selenskyjs. Es handelt sich laut Tass um ein 3-Zimmer-Apartment mit Blick auf das Schwarze Meer und den Liwadija-Palast, die Sommerresidenz des letzten russischen Zaren Nikolai II. Selenska hatte die Immobilie auf der Krim 2013 gekauft – rund ein Jahr bevor Russland die Schwarzmeer-Halbinsel völkerrechtswidrig annektierte. Damals arbeitete Selenskyj noch als Schauspieler und Kabarettist.
Käuferin zeigt sich unbeeindruckt
Die Enteignung in diesem Jahr war durch eine Gesetzesänderung und einen einstimmigen Beschluss des Krim-Parlaments ermöglicht worden. Ein Teil der Einnahmen könnte nach Medienberichten in den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine fließen.
Die Käuferin, die Moskauerin Olga Lipowezkaja, zeigte sich unbeeindruckt von der Vorgeschichte der Wohnung und ihren Vorbesitzern. Sie habe die Wohnung lediglich wegen der guten Lage und des Klimas gekauft, sagte sie dem Nachrichtenportal Mash. Der ukrainische Präsident Selenskyj hat in der Vergangenheit mehrfach angekündigt, im Zuge einer Gegenoffensive auch die Krim befreien zu wollen.
- Nachrichtenagentur dpa