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Belarus: US-Bürger sollen Land sofort verlassen – wegen Wagner-Söldnern?


Wegen Wagner-Truppe?
Botschaft warnt: US-Bürger sollen Belarus umgehend verlassen

Von t-online, mk

Aktualisiert am 22.08.2023Lesedauer: 2 Min.
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Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko: Litauen hat zwei Grenzübergänge geschlossen, weitere könnten folgen. (Quelle: IMAGO/Ilya Pitalev)
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Die Nachbarländer von Belarus fürchten das Einsickern von Wagner-Söldnern und schließen erste Grenzübergänge. Jetzt warnt auch die US-Botschaft in Minsk.

Nach wachsenden Spannungen zwischen Belarus und seinen westlichen Nachbarländern wendet sich die US-Botschaft in Minsk jetzt mit einer dringenden Warnung an seine Bürger. US-Amerikaner sollten nicht in das mit Russland verbündete Land reisen oder dieses unmittelbar verlassen, heißt es in einer Mitteilung der Botschaft.

Konkrete Hinweise auf eine bevorstehende Verschlechterung der Sicherheitslage nennt die Botschaft nicht, verweist aber auf die "fortgesetzte Beteiligung" der belarussischen Behörden am Krieg gegen die Ukraine, den Aufbau russischer Truppen im Land, die willkürliche Auslegung lokaler Gesetze und die Möglichkeit von Unruhen. "Im Fall einer Festnahme sind die Möglichkeiten der Botschaft, US-Bürgern beizustehen, begrenzt", heißt es.

Belarus: Nachbarn fürchten Wagner-Truppe

Wer das Land verlässt, sollte die verbliebenen Grenzübergänge nach Lettland oder Litauen nutzen, so die US-Botschaft. Die Einreise nach Polen sei US-Bürgern von Belarus aus nicht gestattet. Auch eine Ausreise per Flugzeug sei möglich, dabei rät die Botschaft aber dringend von einem Flug über Moskau ab: Zu groß sei die Gefahr, von den russischen Behörden festgehalten zu werden. Direktflüge zwischen den USA und Minsk gibt es derzeit nicht.

Die Lage in Belarus hat zuletzt auch seine westlichen Nachbarländer in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Litauen schloss am Freitag zwei seiner sechs Grenzübergänge nach Belarus, weitere könnten folgen. Auch die Regierungen Polens und Lettlands denken über Grenzschließungen nach, berichtet Radio Free Europe. Litauen begründete den Schritt mit der Präsenz der Söldner-Truppe in Belarus. Deren Mitglieder könnten sich als Asylsuchende ausgeben und so in die EU gelangen, hieß es zu Begründung.

Tausende Wagner-Söldner in Belarus

Etwa 6.000 Kämpfer der Truppe des russischen Oligarchen Jewgeni Prigoschin sollen sich zurzeit in dem Land aufhalten. Nach Angaben der belarussischen Opposition könnten es bis zu 15.000 werden. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte bei der Rebellion der Truppe Ende Juni zwischen Prigoschin und dem Kreml vermittelt. Die Abmachung sah mutmaßlich vor, dass Prigoschin-treue Söldner nach Belarus ins Exil gehen und sich dort zum Teil als militärische Ausbilder verdingen können.

Wagner-Chef Prigoschin zeigte sich am Montag erstmals seit seiner kurz vor Moskau abgebrochenen Rebellion wieder in der Öffentlichkeit. In einem Video ist der 62-Jährige mit Maschinengewehr und in Tarnkleidung in einer Steppenlandschaft zu sehen. Nach eigenen Angaben befindet sich Prigoschin jetzt in Afrika, "um den Afrikanern Gerechtigkeit und Glück zu bringen". Die Söldnertruppe ist in vielen Ländern des Kontinents aktiv, beutet dort Rohstoffe wie Gold und Diamanten aus und arbeitet mit Militärdiktaturen und Warlords zusammen.

Verwendete Quellen
  • Mitteilung der US-Botschaft in Minsk (englisch)
  • rferl.org: U.S. Embassy In Minsk Again Tells Americans To Leave Belarus (englisch)
  • washingtonpost.com: U.S. tells Americans to leave Belarus immediately
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