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Jahresbericht: Diakonie Katastrophenhilfe meldet Spenden-Rekordsumme


Jahresbericht
Diakonie Katastrophenhilfe meldet Rekordsumme

Von dpa
27.07.2023Lesedauer: 2 Min.
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Die Spendenbereitschaft der Deutschen ist im vergangenen Jahr auf ein Rekordniveau gestiegen. (Symbolfoto) (Quelle: Christoph Hardt/imago images)

Das Hilfswerk hat im vergangenen Jahr so viel Geld wie nie zuvor eingenommen. Trotzdem ist die Organisation in Sorge.

Im vergangenen Jahr hat die Diakonie Katastrophenhilfe mehr als hundert Millionen Euro für Hilfsprojekte ausgegeben. Dies sei der höchste jemals gemessene Wert, teilte das Evangelische Werk für Diakonie und Entwicklung am Donnerstag in seinem Jahresbericht mit. Ausschlaggebend für diese Entwicklung seien die Solidarität und die Spendenbereitschaft angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine.

Es gingen 97,4 Millionen Euro an Spenden bei der Organisation ein – eine Steigerung um fast die Hälfte im Vergleich zu 2021. Insgesamt nahm die Diakonie Katastrophenhilfe 134,8 Millionen Euro ein, rund ein Drittel mehr als 2021. 114 Millionen Euro wurden ausgegeben, 91,3 Prozent davon für Hilfsprojekte. Die zweckungebundenen Spenden stiegen um über 20 Prozent auf 18,1 Millionen Euro. 125 Projekte in 41 Ländern wurden mit insgesamt 104,2 Millionen Euro unterstützt.

Ampel will bei humanitärer Hilfe sparen

Die Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe, Dagmar Pruin, kritisierte geplante Haushaltskürzungen für humanitäre Hilfe durch die Bundesregierung. Diese seien angesichts vieler hungernder Menschen und spürbaren Auswirkungen des Klimawandels "rückwärtsgewandt und kurzsichtig". Der Haushaltsentwurf für 2024 sehe Kürzungen bei der humanitären Hilfe im Ausland um fast eine Milliarde Euro vor. "Wer ein so wichtiges Budget um ein Drittel reduziert, kürzt nicht, sondern betreibt Kahlschlag", kritisierte Pruin.

Stattdessen brauche es mehr Bereitschaft für umfangreiche und vorausschauende Hilfe. Der vom Klimagipfel beschlossene Fonds für Schäden und Verluste müsse schnell und verlässlich finanziert werden. Es brauche zusätzliche Mittel, um die Folgen klimabedingter Katastrophen zu bewältigen, fügte Pruin hinzu. "Dieses Geld darf nicht aus bestehenden Töpfen genommen werden, die schon heute zu wenig enthalten, um den humanitären Hilfsbedarf weltweit zu decken."

Lage durch Klimakrise dramatischer

Zu den Katastrophen, die das Hilfswerk 2022 besonders beschäftigten, gehörten das Erdbeben in der Türkei und in Syrien im Februar mit mehr als 50.000 Toten und der Krieg in der Ukraine. Knapp die Hälfte der 68 Millionen Euro Spenden für die Ukraine wurden 2022 für mehr als 30 Hilfsprojekte ausgegeben.

In mehreren Krisenländern spitze sich darüber hinaus die Situation zu. "In Afghanistan oder Somalia treffen klimabedingte Katastrophen auf bestehende Krisen und Konflikte", erklärte der Direktor der Diakonie Katastrophenhilfe, Martin Keßler. Ein Ziel der kommenden Jahre sei, die Partnerschaft mit örtlichen Organisationen zu verstärken.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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