Führung der Streitkräfte Putin entzieht Gerassimow offenbar Befehlsgewalt
Schon wieder scheint Putin einen neuen Oberbefehlshaber für seine Truppen in der Ukraine einzusetzen. Es wäre der fünfte Wechsel seit Beginn der Invasion.
Der Oberbefehlshaber der russischen Streitkräfte in der Ukraine, General Waleri Gerassimow, hat anscheinend das Vertrauen von Russlands Präsident Wladimir Putin verloren. Berichten russische Militärblogger zufolge ist Gerassimow bereits seit Samstag in seiner Position abgelöst.
Demnach soll nunmehr Generaloberst Michail Teplinski die Befehlsgewalt über alle Truppen an der Front haben. Gerassimow bleibe zwar offiziell Chef des Generalstabs, habe aber mit den Geschehnissen in der Ukraine direkt nichts mehr zu tun, so die "Moscow Times", die sich auf die Blogger beruft.
Offiziell bekannt gegeben hat der Kreml die brisante Personalie noch nicht. Jedoch verweist die "Moscow Times" darauf, dass der bekannte Militärblogger Romanov Light die Information bestätigt habe.
Fünfter Frontchef seit Beginn der Invasion
Auslöser für die Personal-Rochade könnte demnach der gescheiterte Aufstand der Wagner-Söldner gewesen sein. Dieser hatte auch an anderen Stellen in der russischen Militärführung zu Absetzungen und Umbauten geführt.
Teplinski wäre der fünfte Oberbefehlshaber für die russischen Truppen in der Ukraine, seitdem Russland in sein Nachbarland einmarschiert ist. Zu Beginn des Krieges leitete noch Alexander Dwornikow den Angriffskrieg, den Russland als "Militäroperation" bezeichnet. Zwei Monate später wurde durch Gennadi Schidko ersetzt, der wiederum im vergangenen Oktober gehen musste, nachdem die Region Charkiw wieder an die Ukraine gefallen war.
An seine Position trat dann Sergej Surowikin, der zuletzt festgenommen wurde. Im Januar dieses Jahr übernahm Gerassimow die Führung der Streitkräfte.
- Moscow Times: "Z-Militärblogger kündigten die Entlassung Gerassimows aus dem Kommando in der Ukraine an"