Nach erheblichen Verlusten Russische Truppen ändern angeblich die Taktik
In den ersten Monaten des Krieges hatte Russland sowohl materiell als auch personell viele Verluste zu beklagen. Nun soll die Taktik geändert werden.
Russland soll seine Taktik im Krieg gegen die Ukraine geändert haben, berichtet die "New York Times" ("NYT"). Demnach habe der Kreml aus "teuren Fehlern" gelernt und seine Strategie nun angepasst. Dazu gehört auch, wertvolles Material nur in weniger riskanten Situationen einzusetzen.
Dem Bericht zufolge versuche Russland aktuell unter anderem seine Panzer zu schonen und nicht mehr in Gebieten und Situationen einzusetzen, in denen sie schnell beschädigt oder zerstört werden können. Im vergangenen Jahr hatte Putin erhebliche Verluste in seiner Panzerflotte zu beklagen.
Taktik angepasst, Truppen sind aber die gleichen
Russland habe seine Taktik und Munition so angepasst, dass sie ukrainische Streitkräfte angreifen können, ohne ihre Flugzeuge zu gefährden. Dafür versuchen russische Streitkräfte laut "NYT" ukrainische Stellungen zunächst ausfindig zu machen, anstatt sie sofort anzugreifen. Drohnen und Sondierungsangriffe kämen deshalb häufiger zum Einsatz. Die zunehmende Abhängigkeit von Kamikaze-Drohnen oder von aus der Luft abgeworfenen Gleitbomben sei sowohl ein Ausdruck von Munitionsknappheit als auch der eines innovativen strategischen Wandels.
Gleichwohl sagen Experten auch: Russland habe zwar seine Taktik angepasst, seine Truppen insgesamt seien aber nicht besser geworden. Zu Beginn des Krieges starben viele der gut ausgebildeten Soldaten, mittlerweile sind es hauptsächlich weniger ausgebildete, teils aus Gefängnissen rekrutierte Kämpfer, die an der Front kämpfen und auch sterben. Mehr dazu, wie Russland Menschen als "Wegwerftruppen" einsetzt, lesen Sie hier.
- nytimes.com: "Russia, Learning From Costly Mistakes, Shifts Battlefield Tactics" (englisch)