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Putins "Wegwerftruppen": Welche Russen jetzt an der Front in der Ukraine sterben


Recherche zeigt
"Wegwerf-Truppen" – Welche Russen jetzt an der Front sterben

Von t-online, csi

Aktualisiert am 18.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Russische Soldaten sitzen auf einem T-90M Kampfpanzer in der von Russland besetzten Ukraine.Vergrößern des BildesRussische Soldaten auf einem T-90M Kampfpanzer (Archivbild): In den vergangenen Monaten seien weniger reguläre russische Soldaten in der Ukraine gestorben als noch zu Beginn des Krieges. (Quelle: Alexey Maishev/imago-images-bilder)

Die russische Taktik im Krieg gegen die Ukraine hat sich deutlich geändert. Das zeigen Daten von gefallenen Russen seit Beginn des Krieges.

Im Angriffskrieg gegen die Ukraine sterben für Russland mittlerweile insbesondere ehemalige Häftlinge und Reservisten und weniger reguläre Soldaten. Das berichten die BBC und die unabhängige russische Medienorganisation Mediazona nach gemeinsamen Recherchen.

In den ersten drei Monaten nach Beginn des Krieges waren es laut den Recherchen vor allem 21-jährige Berufssoldaten, die an der Front gefallen sind. Mittlerweile habe sich der Durchschnitt der toten russischen Kämpfer deutlich verändert. So sterben in den vergangenen drei Monaten im Durchschnitt vor allem ehemalige, 34-jährige Häftlinge, die mit einer Prämie und der Freiheit als Lockmittel aus den Gefängnissen rekrutiert wurden.

So seien in den letzten drei Monaten 1.236 solcher ehemaligen Häftlinge gestorben, dazu kommen 752 Wagner-Söldner, 780 mobilisierte Zivilisten und 484 Freiwillige, die sich nach der Invasion gemeldet haben. Dagegen stehen 148 getötete Offiziere und 398 Gefreite und Unteroffiziere. In den ersten drei Monaten starben den Recherchen zufolge hingegen 792 Offiziere und 2.279 Gefreite und Unteroffiziere, 280 Freiwillige und nur 22 Wagner-Söldner.

Ausgebildete Soldaten setzt Russland seltener ein

Insgesamt zählen BBC und Mediazona seit Kriegsbeginn mindestens 25.000 tote russische Kämpfer. Die beiden Medien nehmen allerdings nur gefallene Kämpfer in ihre Recherche auf, deren Tod sie sicher belegen können. Deshalb verweisen sie darauf, dass die Zahl der tatsächlich Gefallenen deutlich höher liegen wird. Die ukrainische Regierung spricht von knapp 220.000 russischen Opfern, die russische Regierung behauptet, dass bisher nur 6.000 russische Kämpfer gefallen seien, berichtet die BBC.

Die Soldaten, die nicht professionell ausgebildet sind und aktuell am häufigsten sterben, würden wie "Wegwerf-Truppen" eingesetzt werden, ordnet Jack Watling, Experte am britischen Royal United Service Institute (RUSI), die Situation für die BBC ein. Sie sollen ukrainische Streitkräfte mürbe machen und die Stellungen der ukrainischen Artillerie für spätere Angriffe ausfindig machen. "Sie werden mit der Erwartung in den Krieg geschickt, dass sie sterben", so Watling. Ausgebildete Soldaten setzte Russland nur ein, um Angriffe durchzuführen, wenn die Bedingungen für sie günstig seien.

Verwendete Quellen
  • bbc.co.uk: "Counting Russia's dead in Ukraine - and what it says about the changing face of the war" (englisch)
  • mil.gov.ua: "The total combat losses of the enemy from 24.02.2022 to 18.06.2023" (englisch)
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