Angebliche Sorge um Cousin Kadyrow bittet Ukraine um Hilfe – und macht Rückzieher
Wurde Duma-Mitglied Adam Delimchanow bei einem ukrainischen Angriff verwundet? Sein mächtiger Cousin bat beim Gegner um Hilfe – nur um kurze Zeit später seine Bitte wieder zurückzuziehen.
Die angebliche Sorge um seinen Cousin hat Tschetschenenführer Ramsan Kadyrow zu einem ungewöhnlichen Schritt bewogen. Über seinen Telegram-Channel bat der Vertraute des russischen Präsidenten Wladimir Putin den ukrainischen Geheimdienst um Hilfe.
"Ich bitte den ukrainischen Geheimdienst um Informationen darüber, wo genau und an welcher Stelle der Anschlag stattfand, damit ich meinen lieben Bruder doch noch finden kann", schreibt Kadyrow auf Russisch. Sein Cousin Adam Delimchanow sei bei einem ukrainischen Angriff getroffen worden, melde sich nun nicht mehr. Der Tschetschenenführer verspricht in der Nachricht eine "großzügige Belohnung".
Später am gleichen Tag dann die Kehrtwende. Delimchanow gehe es gut, er sei "nicht mal verletzt", teilte Kadyrow mit. Die Gerüchte über Delimchanows Verschwinden habe er in erster Linie befeuert, um ukrainische Medien hereinzulegen.
Parlamentssprecher tritt Medienberichten entgegen
Bereits zuvor hatte der Sprecher des russischen Parlaments gesagt, Delimchanow sei am Leben und wohlauf und somit Kadyrow direkt widersprochen. Zudem trat er auch Medienberichten entgegen, wonach ein ranghoher tschetschenischer Kommandeur bei den Kämpfen in der Ukraine getötet oder verwundet worden sei. Unabhängig überprüfen lassen sich die Informationen nicht.
Delimchanow ist Mitglied des Parlaments und Leiter der tschetschenischen Division der russischen Nationalgarde. Er gilt weithin als die zweitmächtigste Figur in der russischen Kaukasusregion nach Machthaber Ramsan Kadyrow. Er befehligte in den ersten Tagen des russischen Krieges gegen die Ukraine tschetschenische Truppen bei der Eroberung Mariupols.
- t.me: Beitrag von @Kadyrov_95 (russisch)
- mit Material der Nachrichtenagentur Reuters