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Wagner-Chef Prigoschin taucht bei Begräbnis des getöteten Militärbloggers auf


Prigoschin bringt Vorschlaghammer mit
Bei diesem Begräbnis taucht der Wagner-Chef auf

Von afp, cli

Aktualisiert am 08.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Schwer bewaffnete Sicherheitsleute sind auf einem Friedhof in St. Petersburg im Einsatz, wo der militante Blogger Maxim Fomin beerdigt wurde.Vergrößern des Bildes
Schwer bewaffnete Sicherheitsleute sind auf einem Friedhof in St. Petersburg im Einsatz, wo der militante Blogger Maxim Fomin beerdigt wurde. (Quelle: IMAGO/Kirill Kallinikov)
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Zahlreiche Teilnehmer der Beerdigung trugen das russische Erkennungszeichen "Z". Unter den Gästen war auch der Chef der brutalen Wagner-Truppe, Jewgeni Prigoschin.

Mehrere hundert Menschen haben am Samstag in Moskau am Begräbnis des bekannten Militärbloggers Maxim Fomin teilgenommen. Wie AFP-Journalisten vor Ort beobachteten, trugen zahlreiche Teilnehmer bei der Beerdigung auf dem Trojekurowskoje-Friedhof im Westen der Hauptstadt Kleidung mit dem Buchstaben "Z" oder "V", die zu Symbolen der Unterstützung der Militäroffensive in der Ukraine geworden sind.

Unter den Trauergästen war der Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin. Die Gruppe Wagner kämpft in der von den russischen Truppen völkerrechtswidrig überfallenen Ukraine und zeichnet sich dort, wie auch zuvor schon in anderen Konflikten, durch besondere Grausamkeiten aus.

Fomin, der unter dem Namen Wladlen Tatarski schrieb, war am vergangenen Sonntag bei einem Bombenanschlag in einem Café in St. Petersburg getötet worden. Das Café gehört Prigoschin. Der 61-Jährige, der in den 80er-Jahren wegen zahlreicher schwerer Delikte im Gefängnis saß, zählt zu den erfolgreichsten Unternehmern in Russland, er besitzt zudem gute Kontakte zu Diktator Wladimir Putin.

Etliche Polizisten im Einsatz

Zur Absicherung der Trauerfeier waren zahlreiche Polizisten im Einsatz, die Friedhofsbesucher wurden eingehend kontrolliert. Wagner-Chef Prigoschin wurde von der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti mit der Aussage zitiert: "Wladlen Tatarski wird bei uns bleiben, seine Stimme wird weiter vernehmbar sein."

Prigoschin brachte mehreren Medienberichten zufolge offenbar einen Vorschlaghammer mit und legte diesen bei dem Begräbnis nieder. Auf dem Hammer ist das Logo der für ihre Brutalität und ihr Foltern bekannt gewordene Wagner-Söldner eingraviert. In einem Video ist eine Widmung, offenbar von Hand geschrieben, auf den Hammer lesbar: "Für Wladlen Tatarsky von den Kämpfern", heißt es. Seine "Taten" lebten weiter. Daneben steht das Datum von Freitag, 7. April 2023. Wie der Vorschlaghammer zum Symbol der Wagner-Söldner wurde lesen Sie hier.

Prigoschin prahlt im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine immer wieder mit seiner Brutalität. Dabei kritisiert er unter anderem auch Putin und die russische Militärführung, deren Kriegsführung er "zu schwach" findet.

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Fomin hatte als einer der populärsten regierungstreuen Militärblogger Russlands mehr als 500.000 Abonnenten im Onlinedienst Telegram. Der im ostukrainischen Donbass geborene Fomin hatte sich bereits 2014 pro-russischen Separatisten angeschlossen.

Der Einfluss von Militärbloggern wie Fomin hat in Russland seit Beginn der Offensive in der Ukraine im Februar 2022 zugenommen. Die Blogger berichten unter anderem an der Seite der Armee aus der Ukraine und üben teils auch scharfe Kritik an Russlands Militärstrategie.

Sprengsatz in Statue

Nach dem tödlichen Anschlag auf Fomin in St. Petersburg, bei dem 30 weitere Menschen verletzt wurden, hatten die russischen Behörden eine 26-jährige Frau festgenommen, die dem Blogger eine Statue überreicht haben soll, in der sich ein Sprengsatz befand. Die Frau bestreitet bisher jedoch, von dem Sprengstoff gewusst zu haben und macht keine Angaben über mögliche Hintermänner.

Moskau beschuldigt die Ukraine und "Agenten" des inhaftierten Oppositionellen Alexej Nawalny, in den Anschlag verwickelt zu sein. Pro-ukrainische russische Kämpfer hatten von einer Aktion einer russischen Widerstandsgruppe gesprochen, ohne jedoch Belege zu liefern. Kiew bezeichnete den Anschlag hingegen als interne Abrechnung unter Befürwortern der Ukraine-Offensive.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
  • Twitter-Kanäle von Francis Scarr und Hanna Liubakova (englisch)
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