Mysteriöse Punkte auf Planet Ceres Forscher lösen das Rätsel der weißen Flecken
Der Zwergplanet Ceres hat eine dunkle Oberfläche - mit mysteriösen weißen Flecken darauf. Forscher haben diese hellen Spots jetzt untersucht - und sind auf eine interessante Erklärung gestoßen: Es handelt sich um Salz.
Die mehr als 130 auffälligen hellen Flecken stellten die Forscher bislang vor Rätsel. Aufnahmen der US-Raumsonde "Dawn" lieferten jetzt den entscheidenden Hinweis zur Beschaffenheit dieser weißen Areale.
Krater mit Unmengen Natriumkarbonat
Nach einer Infrarot-Spektralanalyse ist klar: Die Flecken bestehen zu einem großen Teil aus Natriumkarbonat mit kleinen Anteilen von Silikatmineralen und Ammoniumkarbonat oder -chlorid.
Der Occator-Krater enthalte damit die größte bekannte Oberflächenablagerung von Natriumkarbonat im gesamten Sonnensystem, schreiben die Wissenschaftler im britischen Fachblatt "Nature".
Weniger Wasser als erwartet
Die Karbonate seien vermutlich durch Wasser aus dem Inneren an die Oberfläche transportiert worden, schreiben die Forscher. Auf der Ceres-Oberfläche ist Wasser nicht stabil und verkocht sofort. Eine Analyse der Kraterformen zeigt aber, dass Ceres weniger Wasser besitzt als erwartet.
Bei einem hohen Anteil von Wassereis direkt unter der Oberfläche würden die Einschlagkrater in geologisch vergleichsweise kurzen Zeiträumen langsam zerfließen, so Michael Bland vom US Geological Survey im Fachblatt "Nature Geoscience". Viele der beobachteten Krater seien jedoch Milliarden Jahre alt.
Mischung aus Eis, Stein und Salz
Die Wissenschaftler schließen daraus, dass Ceres direkt unter der Oberfläche im Mittel nur zu 30 bis 40 Prozent aus Wassereis besteht. Der Rest sei eine Mischung aus Gestein und Salz.
Einige flache Krater zeigten Anzeichen für ein Zerfließen, dort sei der Wassereisanteil lokal möglicherweise höher. Insgesamt sei auch der geringere Wasseranteil immer noch hoch genug, um die Karbonate entstehen zu lassen und über einen noch nicht genau geklärten Prozess an die Oberfläche zu spülen, schreiben die Forscher.