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Chemie-Nobelpreis geht an Protein-Forscher


"Sie haben den Code geknackt"
Chemie-Nobelpreis geht an Protein-Forscher

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 09.10.2024Lesedauer: 2 Min.
Drei Forscher teilen sich den Preis: Auf der Leinwand während der Pressekonferenz zur Bekanntgabe des Chemie-Nobelpreises 2024 werden Bilder von David Baker, Demis Hassabis, und John M. Jumper gezeigt.Vergrößern des Bildes
Drei Forscher teilen sich den Preis: Auf der Leinwand während der Pressekonferenz zur Bekanntgabe des Chemie-Nobelpreises 2024 werden Bilder von David Baker, Demis Hassabis, und John M. Jumper gezeigt. (Quelle: Steffen Trumpf/dpa)
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Der diesjährige Nobelpreis für Chemie geht an drei Forscher aus Großbritannien und den USA.

Der Nobelpreis für Chemie geht in diesem Jahr zu einer Hälfte an David Baker (USA), zum anderen Teil zusammen an Demis Hassabis und John Jumper, die beide in Großbritannien arbeiten. Baker erhält den Preis für rechnergestütztes Proteindesign, Hassabis und Jumper für die Vorhersage der komplexen Strukturen von Proteinen. Das teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm mit.

"Sie haben den Code für die erstaunlichen Strukturen von Proteinen geknackt", heißt es in der Mitteilung der Akademie. David Baker sei "das fast Unmögliche" gelungen. Er habe völlig neue Arten von Proteinen konstruieren können.

Arzneimittel, Impfstoffe, Nanomaterialien und winzige Sensoren

Proteine bestehen der Mitteilung der Akademie zufolge im Allgemeinen aus 20 verschiedenen Aminosäuren, die man als Bausteine des Lebens bezeichnen kann. Im Jahr 2003 sei es David Baker gelungen, mithilfe dieser Bausteine ein neues Protein zu entwerfen.

"Seitdem hat seine Forschungsgruppe eine fantasievolle Proteinkreation nach der anderen hervorgebracht, darunter auch Proteine, die als Arzneimittel, Impfstoffe, Nanomaterialien und winzige Sensoren eingesetzt werden können", lobte die Akademie.

KI-Modell löst 50 Jahre altes Problem

Hassabis, geboren 1976 in London, und Jumper, geboren 1985 im US-amerikanischen Little Rock, haben dem Nobel-Komitee zufolge ein KI-Modell entwickelt, um ein 50 Jahre altes Problem zu lösen. Ihre Vorhersage komplexer Proteinstrukturen würde enormes Potenzial bergen, hieß es.

Im Jahr 2020 präsentierten Hassabis und Jumper demnach ein KI-Modell namens AlphaFold2. Seither sei AlphaFold2 von mehr als zwei Millionen Menschen aus 190 Ländern genutzt worden. Neben einer Vielzahl wissenschaftlicher Anwendungen können Forscher damit Antibiotikaresistenzen besser verstehen und Bilder von Enzymen erstellen, die Plastik zersetzen können.

Hassabis ist der Chef der auf KI spezialisierten Google-Tochterfirma DeepMind. Jumper ist dort Seniorwissenschaftler. Er wurde kürzlich vom "Time"-Magazine zu den 100 einflussreichsten Leute in der KI-Welt gezählt.

Preis mit 970.000 Euro dotiert

Die renommierteste Auszeichnung für Chemiker ist in diesem Jahr mit insgesamt elf Millionen Kronen (rund 970.000 Euro) dotiert. Seit 1901 wurde der Chemie-Nobelpreis an 192 verschiedene Forscher vergeben. Zwei von ihnen erhielten ihn zweimal.

Unter den Preisträgern waren bislang acht Frauen: unter anderem Marie Curie 1911, die die radioaktiven Elemente Polonium und Radium entdeckte, und die Forscherinnen Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna, die den Preis 2020 für die Entwicklung einer Genschere erhielten.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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