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Gewaltiger Gammablitz verrät Geburt eines Schwarzen Lochs


"Jahrhundertchance für die Forschung"
Gewaltiger Gammablitz verrät Geburt eines Schwarzen Lochs

Von t-online, mk

18.10.2022Lesedauer: 2 Min.
PantherMedia 28559174Vergrößern des Bildes
Künstlerische Darstellung einer Supernova mit Gammablitz: Der Gammablitz aus 2,4 Milliarden Lichtjahren Entfernung traf die Erde am 9. Oktober. (Quelle: Irina Dmitrienko)

Zehn Stunden lang rauschte die Welle durch unser Sonnensystem: Teleskope haben einen ungewöhnlich heftigen Strahlungsausbruch festgehalten.

Wenn massereichen Sternen der Brennstoff ausgeht und sie unter ihrem eigenen Gewicht zusammenbrechen, dann knallt es quer durchs Universum. Das erste Anzeichen so einer Supernova ist ein gewaltiger Blitz aus radioaktiver Strahlung, der sich mit annähernd Lichtgeschwindigkeit durchs All bewegt. Ein solcher Gammablitz hat vor wenigen Tagen die Erde getroffen – und begeistert seither Astronomen.

"Der außergewöhnlich lang andauernde Gammablitz 221009A ist der hellste, der je registriert wurde und sein Nachglühen bricht alle Rekorde", schreibt der beteiligte Astronom Brendan O’Connor in einer Stellungnahme. "Weil er so hell und relativ nah ist, ist dieser Blitz eine Jahrhundertchance für die Forschung, um mehr über Supernovae, Schwarze Löcher und Dunkle Materie zu erfahren." Registriert hat den Gammablitz das Fermi-Weltraumteleskop der Nasa, dessen Strahlungsdetektoren am 9. Oktober mehr als zehn Stunden lang ausschlugen.

"Viel näher dran als typische Gammablitze"

Entstanden ist der Gammablitz nach Ansicht der Forscher im Sternenbild Sagitta, 2,4 Milliarden Lichtjahre entfernt von uns – "nah dran" also nur im astronomischen Sinne. Zum Vergleich: Der stärkste je zuvor registrierte Gammablitz traf die Erde im Jahr 2008 aus einer Entfernung von 7,5 Milliarden Lichtjahren. "Der jetzige Blitz ist viel näher dran als typische Gammablitze, was aufregend ist, weil wir so viele Details erkennen können, die sonst viel zu schwach sind", sagt die beteiligte Astronomin Roberta Pillera von der Universität Bari. "Aber unabhängig von seiner Entfernung ist dies der hellste und energiereichste Blitz, den wir je gesehen haben, was es doppelt spannend macht."

Aus der Analyse der gemessenen Daten erhoffen sich die Forscher neue Erkenntnisse über die Bedingungen in fernen Galaxien, über das Verhalten von Materie nahe der Lichtgeschwindigkeit und über den Zusammenbruch von Sternen. Die Ursache von Gammablitz 221009A dürfte die Supernova eins Sterns sein, der das Vielfache der Masse unserer Sonne besitzt. Diese wird sich in etwa fünf Milliarden Jahren erst zu einem "Roten Riesen" aufblähen und dann zu einem "Weißen Zwerg" zusammenfallen – für eine Supernova und die Verwandlung in ein Schwarzes Loch fehlt unseren Zentralgestirn die Substanz.

Verwendete Quellen
  • science.nasa.gov: GRB 221009A (englisch; Stand: 18. Oktober 2022)
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