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"Bombenzyklone": Sturm Éowyn fegt über Irland und Großbritannien


Mehr als 800.000 Gebäude ohne Strom
"Bombenzyklonen" wüten in Europa: Millionen Menschen in Gefahr

Von t-online, ams

Aktualisiert am 24.01.2025 - 16:32 UhrLesedauer: 3 Min.
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Wetterexpertin Michaela Koschak erklärt, welche Gefahren von "Bombenzyklonen" ausgehen. (Quelle: t-online)
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Sturm "Éowyn" fegt über die britischen Inseln hinweg. Trotz eines Rekordwerts ist die Spitze offenbar noch nicht erreicht.

Tagelang wurde vor "Bombenzyklonen" gewarnt: Nun hat Sturm "Éowyn" in der Nacht in Irland und Teilen des Vereinigten Königreichs gewütet. In Irland wurden Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 183 Kilometern pro Stunde gemessen, berichtete die "Irish Times". Ein Rekordwert für Irland. Der irische Wetterdienst Met Éireann warnte aber, dass die Winde weiterhin nicht ihr Maximum erreicht haben. Die Republik Irland hat landesweit die höchste Warnstufe Rot ausgerufen. Ein Experte des Deutschen Wetterdienstes (DWD) nannte das Orkantief "außergewöhnlich heftig".

Der irische Premierminister Micheál Martin berief eine Krisensitzung ein und warnte die Menschen vor einem "historischen Sturm". Der Katastrophenschutz rief die Menschen auf, bis zum Ende der Sturmwarnung in ihren Häusern und Wohnungen zu bleiben. "Während der Roten Warnungen wird von allen nicht notwendigen Reisen abgeraten", teilten die Behörden laut "Irish Times" mit. "Éowyn" werde wahrscheinlich als einer der stärksten Stürme in die irische Geschichte eingehen, warnte der Leiter der Behörde, Keith Leonard. Die Menschen müssten sich auf ein "gefährliches und zerstörerisches Wetterereignis" einstellen.

Viele Gebiete meldeten umgestürzte Bäume und blockierte Straßen. In Irland sind mehr als 800.000 Gebäude ohne Strom. Der Sturm habe "große Schäden" am Stromnetz angerichtet, aus Sicherheitsgründen könne nicht sofort mit den Reparaturarbeiten begonnen werden. Bei 90.000 Haushalten ist zudem das Internet ausgefallen, erklärte Vodafone. Am Flughafen der irischen Hauptstadt Dublin wurden bis 9 Uhr morgens mehr als 200 Flüge gestrichen. Schulen und Supermärkte bleiben geschlossen, der öffentliche Verkehr bleibt eingestellt, solange die Warnstufe gilt.

Auch Schottland und Nordirland betroffen

Auch Nordirland und Teile Schottlands sind stark betroffen. Der britische Wetterdienst Met Office hat hier ebenfalls die höchste Warnstufe Rot ausgerufen. Ein Regierungssprecher teilte mit, 4,5 Millionen Menschen in gefährdeten Gebieten würden Warnmeldungen auf ihren Telefonen erhalten und sollen das Haus nicht verlassen. Für den Tag wird heftiger Regen und teilweise Schnee erwartet, der Sturm soll bis in die Abendstunden andauern.

Nordirlands Regierungschefin Michelle O'Neill sagte, die Region befinde sich seit dem Morgen "im Auge des Sturms". Es bestehe "echte Gefahr für Leben und Eigentum". O'Neill rief die Menschen auf, "sehr vorsichtig" zu sein, auf nicht notwendige Reisen zu verzichten und möglichst zu Hause zu bleiben. In Nordirland bleiben alle Schulen am Freitag geschlossen. Der öffentliche Verkehr wurde gestoppt, viele Flüge am Flughafen Belfast sind gestrichen worden. In Schottlands "Central Belt" zwischen Glasgow und Edinburgh werden erhebliche Verkehrsbehinderungen erwartet, auch dort bleiben die Schulen geschlossen. Die Flughäfen der beiden Städte haben angekündigt, bis 17 Uhr (Ortszeit) den Flughafenbetrieb einzuschränken. Derzeit sind in Edinburgh 158 Flüge und in Glasgow 85 Flüge ausgefallen.

Betroffen ist mit dem Flughafen Heathrow in London auch der größte Airport Großbritanniens. Hier sind bis 108 Flüge betroffen. Damit seien insgesamt 20 Prozent aller Flüge in Großbritannien und Irland ausgefallen, berichtete der "Guardian".

Die südlichen Landesteile von England und Wales sollten von den schlimmsten Auswirkungen des Sturmtiefs weitgehend verschont bleiben. Die britische Umweltbehörde warnte aber vor Überschwemmungen in Süd- und Mittelengland in den kommenden Tagen. Sturmböen wurden laut Deutschem Wetterdienst auch in Deutschland, unter anderem an der Nordsee, erwartet.

"Diese ganze Entwicklung ist auch hier für uns in Deutschland nicht unwichtig", sagte ein Experte des DWD, "denn auch wir werden die Ausläufer von 'Éowyn' zu spüren bekommen, wenn auch nicht mal ansatzweise so heftig wie auf den Britischen Inseln." In den Bergen weht am Freitag ein stürmischer Wind mit Geschwindigkeiten um 70 Kilometer pro Stunde.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und AFP

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