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Hochwasser aktuell: Zehn Orte von Außenwelt abgeschnitten


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Newsblog zur Hochwasserlage
Sperrungen zwischen Polen und Deutschland geplant


Aktualisiert am 21.09.2024Lesedauer: 45 Min.
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Ein Rettungshubschrauber nähert sich einem in Not geratenen Feuerwehrfahrzeug. (Quelle: reuters)

Dauerregen, Hochwasser, katastrophale Fluten: Hier lesen Sie alle aktuellen Entwicklungen zu den angekündigten Unwettern.

Ein langsam ziehendes Tief bringt viel Regen vom Mittelmeer nach Deutschland und in die Nachbarländer. Mehrere Menschen sind den Fluten bereits zum Opfer gefallen.

Italien ruft Notstand aus

13.54 Uhr: Italien hat nach tagelangen Regenfällen im Norden des Landes für zwei Hochwasser-Regionen den Notstand ausgerufen. Die rechte Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni stellte den beiden Gebieten Emilia-Romagna und Marken zudem 20 Millionen Euro an Soforthilfe zur Verfügung. Wegen des Regens stehen dort zahlreiche Straßen unter Wasser. Insgesamt mussten mehr als 2500 Menschen aus ihren Häusern evakuiert werden. Betroffen sind Städte wie Bologna, Modena und Ravenna und auch das Strandbad Rimini an der Adria.

Weitere Einschränkungen geplant

13.29 Uhr: Der Landkreis Märkisch-Oderland teilte mit, der polnische Kreis Lebus entscheide über eine Sperrung der Grenzbrücke Küstrin-Kietz/Küstrin an der Oder. Zudem gelte wegen des Zustandes der Brücke – nicht wegen des Hochwassers – eine Gewichtsbegrenzung von 7,5 auf 3,5 Tonnen.

Auch Frankfurt (Oder) plant Verkehrseinschränkungen in ufernahen Stadtgebieten. Es soll zu Umleitungen von Straßenbahnlinien kommen.

Laut Pegelportal des brandenburgischen Landesamtes für Umwelt soll für Frankfurt (Oder) am Dienstag die Alarmstufe 3 erreicht werden, am Mittwochabend dann die höchste Stufe 4. Die Prognose ist aber mit Unsicherheiten behaftet. Richtwert für das Ausrufen der Alarmstufe 4 ist ein Pegelstand in Frankfurt (Oder) von sechs Metern. Im Normalzustand sind es etwa 2,10 Meter.

Hochwasser löst Verkehrseinschränkungen in Grenzregion aus

13.27 Uhr: Angesichts der wachsenden Hochwassergefahr an der Oder müssen sich die Menschen auf Verkehrseinschränkungen einstellen. In der Grenzregion Frankfurt (Oder) und dem benachbarten Slubice in Polen dürften Beschränkungen etwa auch an der Stadtbrücke zu spüren sein. Slubice schränkt ab Sonntagmorgen die Zufahrten für ortsfremde Personen ein, wie die Stadt am Freitag ankündigte. Der Transitverkehr über Slubice nach Deutschland werde nicht möglich sein. Durchreisende sollen einen anderen Grenzübergang nutzen. Die Stadt will wegen der Hochwassergefahr Staus vermeiden.

Nur noch Alarmstufe 1 in Sachsen

10 Uhr: Das Elbehochwasser geht inzwischen an allen Pegeln auf sächsischem Gebiet zurück. Für den kompletten Flussabschnitt gilt die niedrigste Alarmstufe 1. In Dresden sank der Wasserstand nach Mitternacht unter den Richtwert, die Fünf-Meter-Marke. Am Morgen misst der Pegel hier 4,80 Meter, normal sind 1,42 Meter. Der sehr langgestreckte Scheitel passierte am Freitag auch das flussabwärts liegende Torgau, bei 6,54 Metern. Dort liegt der Wert aktuell bei 5,96 Meter - normal sind 1,47 Meter.

In Schöna sind es aktuell 4,92 Meter, 24 Stunden zuvor waren es noch 5,63 Meter. Dort war Mittwoch mit 6,63 Metern der Höchststand erreicht, gut fünf Meter über normal. In Dresden lag er bei 6,10 Metern, in Riesa bei 6,66 Metern. Das Wasser fließt seitdem sehr langsam ab, auch wegen der Steuerung in den Moldau-Kaskaden zum Schutz der flussabwärts liegenden tschechischen Hauptstadt Prag. Das Landeshochwasserzentrum geht davon aus, dass das womöglich bis Ende September anhält.

Samstag, 21. September

Warnung vor Hochwasser-Tourismus

12.53 Uhr: Hochwasser-Touristen sorgen für Unmut in Oder-Regionen, die sich auf eine ernste Hochwasserlage vorbereiten. Der Landkreis Märkisch-Oderland appelliert: "Um die Deichverteidigung nicht zu behindern, bitten wir darum, jede Form von Hochwassertourismus zu unterlassen und die Zufahrten der Deiche nicht zu blockieren."

Bereits bei anderen Hochwasserlagen beklagten Einsatzkräfte immer wieder, dass Touristen da spazieren gehen, wo andere gegen das Hochwasser kämpfen. In Bayern hatten Polizisten Platzverweise aussprechen müssen, um die Hochwasser-Touristen zu vertreiben.

Der Landkreis Märkisch-Oderland rechnet am Montag mit einer Verschärfung der Hochwasserlage und Alarmstufe 3. Grundstücke, Straßen oder Keller können überflutet werden. Auch Deichläufer sind dann im Einsatz, um die Schutzanlagen zu kontrollieren. Die Kreisverwaltung richtet ab Montag auch ein Bürgertelefon ein. Zudem sind weitere Straßensperrungen geplant. Schulen und Kitas bleiben aber offen, wie eine Sprecherin sagte.

Lauenburg gibt vorläufige Entwarnung

12.27 Uhr: Die Stadt Lauenburg im Kreis Herzogtum Lauenburg in Schleswig-Holstein gibt in Sachen Elbehochwasser vorsichtige Entwarnung. Der Höchststand werde erst für Mittwoch erwartet und einen Pegelstand von etwa 6,30 Meter erreichen. Ursprünglich wurde der Scheitel der Flutwelle bereits für Montag angekündigt. "Bei diesem Wasserstand rechnen wir nicht mit Problemen", sagte der für den Hochwasserschutz in der Stadt zuständige Leiter des Amtes für Stadtentwicklung und Ordnung, Christian Asboe. Für die Unterstadt werde es erst ab einem Wasserstand von 7,50 Metern kritisch, sagte er.

Sinkende Elbe-Pegelstände

9.46 Uhr: Der sehr langgestreckte Scheitel des Elbe-Hochwassers hat den sächsischen Abschnitt passiert. Nur am Pegel Torgau ist die Tendenz derzeit noch steigend: Der Wasserstand schwankt und lag am Morgen bei 6,53 Meter, wie aus der Übersicht des Landeshochwasserzentrums hervorgeht. Nach derzeitiger Prognose kommt der Fluss dort aber nicht mehr in den Bereich der Alarmstufe 2, für die der Richtwert bei 6,60 Meter liegt. Normal sind 1,47 Meter.

In Schöna an der tschechischen Grenze und in der Landeshauptstadt Dresden liegen die Messwerte bereits unter der Sechs-Meter-Marke im Bereich der Alarmstufe 2 und gehen weiter langsam zurück: In Schöna sind es aktuell 5,64 Meter und in Dresden 5,67 Meter. Die Normalwerte liegen an diesen Pegeln bei 1,58 Metern bzw. 1,42 Metern. Auch in Riesa flussabwärts schwillt der Fluss seit dem späten Vorabend kontinuierlich ab, auf inzwischen 6,52 Meter, bei gleichbleibender Tendenz.

Hochwasserwelle der Oder nähert sich Grenze zu Deutschland

8.40 Uhr: Die Hochwasserwelle der Oder bewegt sich weiter flussabwärts und nähert sich damit der Grenze zu Deutschland. Die Gebietsverwaltung der grenznahen polnischen Woiwodschaft Lebus rief Hochwasseralarm für die an der Oder gelegenen Regionen aus. Es wird erwartet, dass der Hochwasserscheitel am Sonntag die Kreisstadt Nowa Sol, rund 80 Kilometer östlich der Grenze, erreicht. Auch in Westpommern laufen die Vorkehrungen für das Hochwasser an.


Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
  • DWD
  • ceskenoviny.cz
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