Bis zu 200 Liter pro Quadratmeter Deutschland drohen Überschwemmungen
Die Wettermodelle der Meteorologen sagen starke Regenfälle in den kommenden Tagen vorher. Dann drohen Fluten und Erdrutsche – und Schnee.
Ein sogenanntes Vb-Tief zieht auf – und bringt eine große Menge an Regen mit sich. Wie Meteorologin Renate Molitor von Wetterportal Wetter.com auf t-online-Anfrage mitteilt, drohen bis zu 200 Liter pro Quadratmeter an Niederschlag von Freitag bis Anfang der Woche. Betroffen sei der Südosten Deutschlands, vor allem das Zittauer Gebirge sowie die Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen, so die Expertin weiter.
Noch schlimmer sieht es in den Ostalpen Österreichs, in Tschechien, der Slowakei und im südlichen Polen aus. Hier werden bis zu 300 Liter pro Quadratmeter Regen erwartet. Manche Wettermodelle gehen gar von bis zu 500 Liter pro Quadratmeter Niederschlag aus. Noch gebe es aber Unsicherheiten bei der Vorhersage.
Der starke Niederschlag in den Nachbarländern sei nicht folgenlos für Deutschland. "Kritisch könnte es bei uns in der nächsten Woche an Elbe, Oder und Neiße werden, wenn das Wasser aus den Quellgebieten und Oberläufen der Flüsse abtransportiert wird", erklärt Molitor. Die Hochwassergefahr an diesen Flüssen sei in den nächsten Tagen konkreter vorherzusagen.
Meteorologe Dominik Jung vom Wetterdienst Q.met fordert erste Schutzmaßnahmen entlang von Elbe und Oder: "Ich kann den Behörden nur raten, dieses Mal genau hinzuschauen und wachsam zu sein. Es darf nicht noch einmal in so einem Debakel wie bei der Ahrtalflut enden." Auch die Zuflüsse der betroffenen Gewässer sollen laut Jung nicht außer Acht gelassen werden. Das gelte auch für den Südosten Bayerns, der an die laut aktuellen Vorhersagen stark betroffenen Gebiete Österreichs und Tschechiens grenzt. Er rechnet mit Überschwemmungen und Erdrutsch (lesen Sie hier, wie Sie Schlimmeres verhindern). "Österreich, Polen und Tschechien werden besonders stark betroffen sein", so Jung.
Schneeeinbruch in den Bergen
Neben den immensen Regenmengen droht auch der Wintereinbruch ab einer Höhe von 1.000 Metern, so Jung weiter. Ab 1.500 Meter werden ein bis zwei Meter Neuschnee erwartet. "Das könnte Mitte September ein rekordverdächtiger Wintereinbruch werden", sagte der Meteorologe. Sämtliche Alpenpässe müssten gesperrt werden. Bäume könnten unter der Schneelast zusammenbrechen.
Das bestätigt auch Renate Molitor von Wetter.com. Die Bäume tragen zu dieser Jahreszeit noch Laub. An diesem bleibe der Schnee hängen. Ab einer gewissen Menge sei der Schnee dann zu schwer für die Bäume. Aufgrund der Höhe des Schneefalls werde dieser aber nicht direkt in den Flüssen landen.
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