US-Kampfhubschrauber kollidiert mit Passagierjet Flugzeugunglück mit 67 Toten: Black Hawk hörte Tower nicht
![Helfer bergen Wrackteile: Bei dem Zusammenstoß waren Ende Januar 67 Menschen gestorben. Helfer bergen Wrackteile: Bei dem Zusammenstoß waren Ende Januar 67 Menschen gestorben.](https://images.t-online.de/2025/02/jJLH60zV-W9l/428x775:2985x1679/fit-in/1920x0/helfer-bergen-wrackteile-bei-dem-zusammenstoss-waren-ende-januar-67-menschen-gestorben.jpg)
Zwei wichtige Warnungen des Towers kamen offenbar bei den Piloten des Kampfhubschraubers nicht an. Außerdem gibt es Hinweise auf Instrumentenfehler.
Mehr als zwei Wochen nach dem tödlichen Flugzeugunglück in Washington mit 67 Toten haben die Ermittler erste Untersuchungsergebnisse zur möglichen Ursache vorgestellt. Sie deuten auf fehlerhafte Instrumente und Kommunikationsprobleme hin.
Ende Januar war ein US-Militärhubschrauber mit einem Passagierflugzeug kollidiert, das im Landeanflug auf den Reagan-Flughafen in Washington war. Beide Maschinen stürzten in den Fluss Potomac. An Bord des Flugzeugs starben 64 Menschen. Auch von den drei Besatzungsmitgliedern des Helikopters überlebte niemand.
Am Freitag sagte die Chefin der US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB bei einer Pressekonferenz nun, dass die Flugsicherung wenige Minuten vor dem Unglück eine Warnung vor der Passagiermaschine an die Crew des Black-Hawk-Kampfhubschraubers abgesetzt habe.
Mikrofontaste gedrückt? Heli-Piloten hörten Fluglotsen nicht
17 Sekunden vor der tödlichen Kollision wies der Tower die Hubschrauberpiloten zudem an, hinter dem Flugzeug vorbeizufliegen. Beide Ansagen kamen aber möglicherweise gar nicht oder nur teilweise bei der Helikopter-Crew an.
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Das ergab der Vergleich des Hubschrauber-Stimmrekorders mit den Aufzeichnungen aus dem Tower. Möglicherweise haben die Helikopter-Piloten im entscheidenden Moment die Mikrofontaste am Funkgerät gedrückt gehabt, um ebenfalls den Tower zu erreichen.
Zudem scheint es ein Problem mit dem Höhenmesser des Helikopters gegeben zu haben. Kurz vor dem Absturz haben die Pilotin am Steuer und ihr Fluglehrer zwei unterschiedliche Höhenangaben laut von der Anzeige abgelesen gehabt. Aber keiner der beiden habe die Diskrepanz angesprochen.
Die Instrumente des Passagierjets hatten kurz vor dem Unglück eine Flughöhe von 313 Fuß (ca. 95 m) gemessen. So hoch hätte der Helikopter auf seinem Trainingsflug eigentlich nie fliegen dürfen: Der Black Hawk hatte auf seiner Route die Beschränkung, nicht über 200 Fuß (ca. 61 m) (rund 61 Meter) zu steigen.
- ntsb.gov: "Midair Collision PSA Airlines Bombardier CRJ700 Airplane and Sikorsky UH-60 Military Helicopter", Update vom 14. Februar 2025
- edition.cnn.com: "Black Hawk helicopter’s altimeter may have been inaccurate, pilots may have missed some calls from control tower"
- Mit Material der Nachrichtenagentur AFP