Ägypten Retter bergen drei Leichen nach Bootsunglück im Roten Meer
Mit jeder Stunde sinken die Chancen, nach dem Bootsunglück im Roten Meer noch Überlebende zu finden. Retter ziehen nun drei Leichen aus dem Wasser - 13 Menschen werden noch vermisst.
Nach dem Bootsunglück im Roten Meer haben Retter drei Leichen aus dem Wasser geborgen. Das sagte der für die Region zuständige Gouverneur Amr Hanafi der Deutschen Presse-Agentur. Zur Nationalität der drei Todesopfer könne er keine Angaben machen. Es sind die ersten bestätigten Toten nach dem Unglück. Es werden noch Menschen vermisst. Zwei von ihnen stammen aus München, wie die dortige Polizei bestätigte.
Von ursprünglich 44 Menschen an Bord werden aktuell noch 13 Menschen vermisst, 28 Überlebende wurden gerettet. Hanafi sagte zuvor, dass vier Deutsche und zwei Schweizer an Bord gewesen seien sowie unter anderem rund 20 Urlauber aus weiteren europäischen Ländern. Das Auswärtige Amt hatte lediglich bestätigt, dass Deutsche unter den Vermissten seien, aber keine Zahl genannt. Die Suche nach den Vermissten gehe mit einer Fregatte des ägyptischen Militärs und Hubschraubern weiter, sagte Hanafi der dpa.
Gouverneur berichtet von Wellengang vor dem Unglück
Das vor der ägyptischen Küste gesunkene Boot "Sea Story" verunglückte wohl bei schwerem Wellengang. Das sagte der Gouverneur unter Berufung auf Schilderungen der Besatzung und der Touristen nach dem Unglück. Eine große Welle habe das mehrstöckige Boot getroffen und kentern lassen. Einige Passagiere hätten es nicht rechtzeitig aus ihren Kabinen nach draußen geschafft. Das Boot, das im Frühjahr eine Inspektion durchlief, habe keine technischen Mängel gehabt.
Seit dem Unglück nach einem Notruf am frühen Montagmorgen sind vermutlich mehr als 24 Stunden vergangen. Die Chancen sinken, noch Überlebende zu finden. Einige der Überlebenden seien von einem weiteren Touristenboot aufgenommen worden, erklärte Hanafi. "Allen geretteten Passagieren geht es gut", sagte Hanafi seiner Mitteilung zufolge. Sie seien in einem Hotel im Küstenort Marsa Alam untergekommen. Man arbeite mit Hilfe der verschiedenen Botschaften daran, ihnen Unterlagen für die Heimreise zu besorgen.
- Nachrichtenagentur dpa