Tragödie der "Bayesian" Untergegangene Superjacht: Taucher dringen in Wrack ein
Die "Bayesian" liegt weiterhin rund 50 Meter tief unter der Wasseroberfläche. Nun konnten Taucher in das Innere des Schiffs eindringen.
Nach dem Untergang der Superjacht "Bayesian" vor der Küste Siziliens ist es den Spezialtauchern gelungen, in den Schiffsrumpf vorzudringen. Dafür mussten die auf Höhlen spezialisierten Taucher unter Wasser eine drei Zentimeter dicke Glasscheibe öffnen. Dies meldete die italienische Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die Feuerwehr.
Durch einen kleinen Spalt gelangten sie ins Innere der Luxusjacht, allerdings noch immer nicht in die Kabinen im Unterdeck, in denen die sechs Vermissten vermutet werden. Bei ihnen handelt es sich nach Behördenangaben um vier Briten sowie zwei US-amerikanische Staatsangehörige. Unter den Vermissten sind der britische Tech-Unternehmer Mike Lynch sowie seine Tochter. Zudem werden zwei Ehepaare vermisst.
Das Wrack der etwa 50 Meter langen "Bayesian" befindet sich in einer Tiefe von 49 Metern auf dem Meeresgrund. Das Schiff liegt nach Angaben der Feuerwehr auf der Seite, was die Arbeiten unter Wasser erschwert. Am Dienstag konnten die Taucheinheiten der Feuerwehr bereits einige Räume unterhalb der Kommandobrücke untersuchen.
"Die 'Bayesian' ist eine kleine 'Concordia'"
Das Segelboot war am frühen Montagmorgen bei einem schweren Unwetter mit starken Winden vor dem Hafen von Porticello unweit von Palermo untergegangen. An Bord waren insgesamt 22 Menschen. 15 Menschen konnten nach dem Unglück gerettet und an Land gebracht werden. Zunächst wurden sieben Menschen vermisst, später wurde eine Leiche im Wasser gefunden. Die Suche nach den sechs Vermissten läuft seitdem auf Hochtouren.
Die Bergung der Passagiere ist so kompliziert, dass sie die Rettungskräfte an den Fall der "Costa Concordia" erinnert. Das Kreuzfahrtschiff war 2012 vor der Küste der Toskana gesunken. Damals waren 32 Menschen ums Leben gekommen. "Die 'Bayesian' ist eine kleine 'Concordia'", zitierten italienische Medien einen der beteiligten Rettungstaucher.
- Nachrichtenagentur dpa