Auffälligkeiten am Gebäude Bericht: Verkauf des eingestürzten Hotels scheiterte kurz vor Unglück
Das eingestürzte Hotel in Kröv an der Mosel stand Medienberichten zufolge kurz vor dem Unglück zum Verkauf. Ein auffälliger Riss soll die Interessenten allerdings vom Kauf abgehalten haben.
Noch im Juni soll ein Ehepaar aus der Eifel das historische Hotel in Kröv besichtigt haben. Auf der Immobilienplattform Immoscout24 wurde das Hotel Reichsschenke "Zum Ritter Götz" für knapp 600.000 Euro angeboten, wie einem Bericht der "Rhein-Zeitung" zu entnehmen ist. Demnach sei die Besichtigung gut verlaufen, bis das Ehepaar auffällige Risse an der Außenwand des Gebäudes entdeckt habe, die auch im Inneren des Hotels erkennbar gewesen sein sollen, verriet das Paar im Gespräch mit der Lokalzeitung.
Eine Maklerin soll daraufhin erklärt haben, dass ein Architekt die Risse als unbedenklich eingestuft habe. Eine akute Einsturzgefahr bestehe nicht. Der Architekt habe lediglich empfohlen, ein Fenster zu verstärken, schilderte das Ehepaar. Doch die Interessenten zweifelten.
Fachleute rieten vom Kauf ab
Das Paar zeigte den Riss eigenen Angaben zufolge befreundeten Fachleuten. Diese sollen vom Kauf abgeraten haben. Auf eine Anfrage der "Rhein-Zeitung", welche die Maklerin mit den Vorwürfen konfrontierte, reagierte sie nicht. Allerdings verschwand das Angebot für das Hotel von der Plattform Immoscout24. Auf ihrer Internetseite soll das Gebäude aber weiterhin inseriert sein.
Am späten Dienstagabend war das Hotel im Moselort teilweise eingestürzt. Mehrere Menschen waren unter den Trümmern gefangen. Zwei Menschen kamen ums Leben. Mehr als 24 Stunden nach dem Unglück konnte eine letzte Person aus den Trümmern befreit werden.
Weshalb das Gebäude eingestürzt ist, ist weiterhin unklar. Die Kaufinteressenten aus der Eifel sind jedenfalls erleichtert, den Kaufvertrag nicht unterschrieben zu haben.
- rhein-zeitung.de: "Bauarbeiten Ursache für Unglück? Betreiber suchten Käufer für eingestürztes Hotel in Kröv" (kostenpflichtig)
