"Beryl" unterwegs nach Mexiko Rekord-Hurrikan nimmt Kurs auf Urlaubsparadies
340.000 Urlauber sind derzeit in den Ferienorten Cancún und Tulum. Es herrscht die höchste Alarmstufe.
Hurrikan "Beryl" gewinnt erneut an Kraft – und wird demnächst die bei Touristen beliebte Halbinsel Yucatán treffen. Starke Winde, heftige Regenfälle und gefährliche Sturmfluten werden erwartet, wenn der Wirbelsturm mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von 185 Kilometern pro Stunde über den Küstenstreifen fegt. Die ersten Vorboten waren bereits am Donnerstag zu spüren.
Zuerst soll es den Prognosen zufolge die Umgebung des Badeortes Tulum mit voller Wucht erwischen. Der internationale Flughafen in Tulum sowie Schulen und archäologische Stätten bleiben geschlossen. Rund 100 Flüge von und auf die Halbinsel Yucatán wurden gestrichen.
Hurrikan-Alarm – aber viele Urlauber wollen bleiben
Auf seiner bisherigen Route durch die Karibik hat "Beryl" bereits zehn Menschenleben gekostet. Doch viele Touristen wollen offenbar im mexikanischen Sturmgebiet bleiben, wie die Gouverneurin des Bundesstaates Quintana Roo, Mara Lezama, sagte. Eine gefährliche Situation: Für die am stärksten gefährdeten Gebiete gilt die höchste Warnstufe, wie die örtlichen Behörden mitteilten. Notunterkünfte stehen bereit. Die größeren Hotels richteten eigene Sicherheitszonen für ihre Besucher ein.
Offiziellen Zahlen zufolge befinden sich aktuell in Tulum und im weiter nördlich gelegenen Cancún mehr als 340.000 Urlauber. Die Gouverneurin rief Bevölkerung und Touristen auf, sich in Sicherheit zu bringen.
"Beryl" wird am Wochenende in Texas erwartet
"Beryl" sei im Augenblick ein Hurrikan der Kategorie 3 von 5, teilten das US-Hurrikanzentrum NHC und der mexikanische Wetterdienst mit. Zwischenzeitlich hatte sich der Wirbelsturm auf die Stufe 2 abgeschwächt, gewann dann aber über Wasser wieder an Kraft.
Der Wirbelsturm ist der stärkste je in einem Juli registrierte Hurrikan. Zwischenzeitlich erreichte er die höchste Kategorie 5. Seit Wochenbeginn verwüstete er mehrere kleinere Inseln im Südosten der Karibik. Ab der Nacht zum Donnerstag richtete der Rekord-Hurrikan auch auf Jamaika große Schäden an und zog anschließend nah an den Kaimaninseln vorbei.
Als Nächstes dürfte "Beryl" den Vorhersagen zufolge als Tropensturm abgeschwächt über Land westwärts in Richtung des Meeres im Golf von Mexiko weiterziehen, dann über Wasser wieder Energie tanken und sich am Wochenende voraussichtlich wieder als Hurrikan in Richtung Nordosten von Mexiko und dem Süden des US-Bundestaates Texas bewegen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- cnn.com: "The latest on Hurricane Beryl"