Hohe Explosionsgefahr Batteriefabrik brennt – 20 Tote
In Südkorea sind bei einem Brand in einer Batteriefabrik rund 20 Menschen getötet worden. Die Feuerwehr hatte zunächst Probleme, das Gebäude zu betreten.
Infolge eines Großbrands in einer Fabrik zur Herstellung von Lithium-Batterien in Südkorea haben Rettungskräfte nach Medienberichten die Leichen von etwa 20 Menschen gefunden. Rettungskräfte hätten sie in dem betroffenen Gebäude in der südlich von Seoul gelegenen Stadt Hwaseong entdeckt, berichteten südkoreanische Sender und die nationale Nachrichtenagentur Yonhap am Montag unter Berufung auf die Feuerwehr.
Zunächst hatten 23 Menschen als vermisst gegolten. Die meisten von ihnen waren demnach ausländische Arbeiter. Es werde befürchtet, dass die Zahl der Opfer weiter steigen könne, hieß es.
Einsatzkräfte konnten zunächst nicht ins Gebäude
Zuvor war die Rede von einem Toten und 21 Vermissten. "Wir können immer noch nicht hineingehen und einen Rettungseinsatz ausführen", sagte der Feuerwehrmann Kim Jin-Young zuvor zu Journalisten. Der Einsatz werde starten, "sobald wir das Feuer unter Kontrolle bekommen".
Insgesamt sollen Schätzungen zufolge 67 Beschäftigte in der Lithiumbatteriefabrik des Unternehmens Aricell in Hwaseong südlich von Seoul gewesen sein – die genaue Anzahl sei aber noch unklar, gab Kim an.
Feuerwehrmann: Explosionsgefahr ist hoch
Bilder der Nachrichtenagentur Yonhap zeigten lodernde Flammen in dem Gebäude und riesige Rauchwolken, die über der Fabrik in den Himmel aufstiegen. Außerhalb des Gebäudes standen dutzende Löschfahrzeuge.
Das Unternehmen lagert geschätzte 35.000 Batteriezellen auf der zweiten Etage der Fabrik und weitere in anderen Bereichen. Arbeiter berichteten von einer Explosion in einer Batteriezelle im zweiten Stock, auf die weitere Explosionen folgten. Lithiumbatterien brennen schnell und sind mit herkömmlichen Löschmethoden schwer zu kontrollieren. Die Explosionsgefahr sei hoch, sagte Feuerwehrmann Kim. Wasser werde den Brand in der Batteriefabrik nicht löschen, deswegen werde trockener Sand genutzt.
Präsident gibt Notfallanweisungen
Der südkoreanische Präsident, Yoon Suk Yeol, gab Notfallanweisungen an die Behörden aus, dass diese alles vorhandene Personal und Ausrüstung mobilisieren sollten, um sich auf die Suche und Rettung der Menschen zu konzentrieren. Die Behörden der Stadt Hwaseong warnten die Bewohner vor dem Feuer und rieten ihnen wegen des Rauches, drinnen zu bleiben.
Südkorea ist ein wichtiger Produzent von Batterien, darunter solche, die in E-Autos eingesetzt werden. Südkoreanische Unternehmen beliefern E-Auto-Hersteller weltweit, etwa den Tesla-Konzern.
- Nachrichtenagenturen dpa und AFP