Wurde 26 Tage alt Eisbärenbaby im Berliner Tierpark gestorben
Im Dezember noch erfreuten sich die Berliner über ein neu geborenes Eisbärenbaby. Nun teilte der Berliner Tierpark mit, dass das Jungtier am Dienstagmorgen gestorben sei. Auch die Todesursache steht fest.
Das Jungtier der Eisbärenmutter Tonja wurde nur 26 Tage alt. "Wir wussten, dass die Jungtiersterblichkeit in den ersten Wochen sehr hoch ist, dennoch sind wir deprimiert, und es macht uns traurig", erklärte der Eisbärenkurator Florian Sicks. Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem betonte:
Noch am Neujahrstag hatten Tierpfleger erfreut festgestellt, dass das Eisbärenjungtier wohlbehalten war und bei Mutter Tonja trank. Beim Blick auf die Überwachungskamera am Dienstagmorgen fanden die Tierpfleger dann aber einen leblosen Körper vor.
Kritik vom Berliner Tierschutzverein
Die Obduktion ergab, dass das Eisbärenjunge zu wenig getrunken hatte. „Es hat 12 bis 15 Stunden lang zu wenig Milch bekommen und ist dann hinweggeschlafen“, sagte Tierpark-Direktor Andreas Knieriem. Warum das Tier nicht mehr trank, ist noch unklar. Bei weiteren Untersuchungen soll es nun um mögliche Infektionen gehen.
Der Berliner Tierschutzverein kritisierte die Eisbärenzucht in Zoos als "Sackgasse". Dass mehr als 60 Prozent der Jungtiere in deutschen Zoos in den vergangenen Jahren nur wenige Wochen alt geworden seien, spreche nicht für eine artgerechte Haltung, so der Verein. Knieriem widersprach: Der Tod sei bitter, aber wie bei der Aufzucht von anderen Tierarten könne in Zoos – wie in der Natur auch – viel passieren. Berlin habe Glück mit Panzernashörnern gehabt, aber Pech mit Eisbären. Fehler bei der Haltung sehe er nicht.
Eisbär Fritz
Erst im März vergangenen Jahres hatte der plötzliche Tod des kleinen Eisbären Fritz den Berliner Tierpark und unzählige Fans geschockt. Der vier Monate alte Nachwuchs, der ebenfalls von Tonja stammte, war an einer Leberentzündung gestorben.
Quelle:
- Nachrichtenagentur AFP
- Nachrichtenagentur dpa