"Titan war der Schlüssel in diesem Fall" Treuer Hund überführt Mörder
Eine junge Frau wird auf einem Feld verbrannt. Ihrem Mörder auf die Schliche kommt die Polizei, weil ein weißer Labradoodle sein Frauchen so sehr liebte.
Ein Gericht in den USA hat einen 29 Jahre alten Mann zu lebenslanger Haft wegen Mordes an seiner Cousine verurteilt. Hinterher bedankte sich die Staatsanwaltschaft explizit bei einem Hund.
"Der Schlüssel zu diesem Fall waren ein heldenhafter und treuer Hund namens Titan sowie die außergewöhnliche Zusammenarbeit zwischen den Strafverfolgungsbehörden in mehreren Bundesstaaten", teilten die Ankläger Ryan Calvert und Alyssa Killin mit.
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Labradoodle Titan weicht totem Frauchen nicht von der Seite
Der nun verurteilte Mord geschah im April 2023. Die Polizei in Robinson, Texas, war zu einem Brand gerufen worden. Ein Plastikbehälter stand auf einem Feld in Flammen. Darin fanden die Beamten eine bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leiche. Daneben saß ein weißer Labradoodle.
Der Labrador-Pudel-Mischling bellte verzweifelt. "Er weigerte sich, den Ort zu verlassen", schrieb die Staatsanwaltschaft in einer Mitteilung. "Aber er ließ sich auch nicht von der Polizei einfangen."
Das Mordopfer war eine 27 Jahre alte Frau
Am nächsten Tag war der Hund immer noch da, auch nachdem die Polizei die Leiche längst abtransportiert hatte. Ein Spaziergänger rief die örtliche Tierschutzbehörde, und diese stellte fest, dass der Labradoodle gechippt war.
Als Besitzerin war eine 27 Jahre alte Frau registriert – wie sich herausstellte, das Mordopfer, dem jemand in den Kopf geschossen hatte. Ohne Hund Titan wäre die Frau wohl nie so schnell identifiziert worden. Bei ihr Zuhause stießen die Beamten auf eine leere Wohnung. Jemand hatte alles ausgeräumt, auch das Auto war weg.
Wilde Verfolgungsjagd und Festnahme in Kansas
Dieses entdeckte die Polizei wenig später rund achteinhalb Autostunden weiter nördlich im US-Staat Kansas. Nach einer wilden Verfolgungsjagd nahmen Beamte den Fahrer fest. Es war Derek D., der Cousin des Mordopfers.
Diverse Details überführten ihn: Nicht nur, dass er die Mordwaffe noch bei sich führte – eine Überwachungskamera hatte ihn auch dabei gefilmt, wie er den Plastikbehälter kaufte, in dem er später seine Cousine verbrannte.
So geht es Titan heute
Bei den Ermittlungen stellte sich heraus, dass D., der in Kansas gemeldet war, sich zum Zeitpunkt der Tat auf Bewährung befand. Etwa einen Monat vor dem Mord hatte ihm seine Cousine erlaubt, bei ihr in Texas zu wohnen. Sie hatte ihn sogar in Kansas abgeholt.
D. zeigte sich mit dem Urteil unzufrieden. Berichten von US-Medien zufolge will er in Berufung gehen. Hund Titan soll unterdessen eine neue Familie gefunden haben. Er lebt jetzt bei Freunden des Mordopfers. "Ihm geht es gut", sagte Staatsanwalt Ryan Calvert dem Sender CBS News.
- facebook.com: Mitteilung des McLennan County District Attorney's Office vom 8. November 2024
- nbcnews.com: "Loyal dog helped solve owner's grisly murder as cousin is jailed for life" (Englisch)
- cbsnews.com: "Microchipped dog helped Texas police identify woman's killer — her cousin" (Englisch)