Tierischer Luxus Weltweit erste Hunde-Airline startet – das kostet ein Flug
Ein US-Unternehmer will Flugreisen für Hunde angenehmer machen. Er gründet die weltweit erste Airline, die das Tier in den Vordergrund stellt. Das hat seinen Preis.
Bei den meisten Fluggesellschaften dürfen Hunde bis acht Kilogramm in einer Transporttasche in der Kabine mitfliegen. Größere Tiere müssen den Flug im Frachtraum verbringen. Das will das Unternehmen "Bark Air" jetzt ändern – und den Hunden eine angenehmere Reise bescheren.
"Bark Air" ist die erste Fluglinie für Hunde. Am 23. Mai geht die erste Maschine in die Luft. Was steckt hinter dem Konzept?
Bei "Bark Air" – "bark" bedeutet übersetzt "bellen" – steht der Hund im Vordergrund, nicht der Mensch. Das Motto: "Dogs fly first", "Hunde fliegen zuerst". Auf der Website heißt es, nach der Buchung wird der Reisende zum Hund und den Reiseplänen befragt, "um das bestmögliche Reiseerlebnis zu bieten". Am Reisetag müssen Hund und Mensch 45 bis 60 Minuten vor Abflug am Flughafen sein, sie werden abseits vom normalen Reiseverkehr abgefertigt. Am Gate werden die Tiere bereits vom "Bark Air"-Personal betreut, um sich einzugewöhnen.
"Tasche mit beruhigenden Leckerlis, Leinen, Kotbeuteln"
In der Kabine gibt es der Airline zufolge Musik, duftende Erfrischungstücher "und andere Annehmlichkeiten, damit sich jeder Hund wohlfühlt". Reisende bekämen "eine Tasche mit beruhigenden Leckerlis, Leinen, Kotbeuteln und vielem mehr". Weiter verspricht das Unternehmen: "An Bord des Flugzeugs erhalten die Hunde während Start und Landung ein Getränk ihrer Wahl (Wasser, Knochenbrühe usw.), um sicherzustellen, dass sie keine Ohrenschmerzen bekommen, die häufig durch den Druckwechsel in der Kabine verursacht werden."
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Zum Start des Projekts ist die Buchung von Flügen zwischen New York, Los Angeles und London möglich. Pro Monat fliegt zweimal die gleiche Route. Im Sommer sollen weitere dazu kommen. Im Werbevideo sind Eindrücke der geplanten Reisen zu sehen:
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Doch das einmalige Erlebnis hat auch seinen Preis: So kostet ein vierstündiger Inlandsflug von New York nach Los Angeles für Mensch und Hund insgesamt 6.000 Dollar (rund 5.635 Euro), für einen internationalen Flug von New York nach London bezahlen Reisende 8.000 Dollar (ca. 7.515 Euro). Zum Vergleich: Wenn man auf einem gewöhnlichen Flug einen Hund mitnimmt, kostet es je nach Unterbringung und Airlines zwischen 50 und 750 Euro. Im "Bark Air"-Flugzeug ist Platz für zehn Passagiere.
"Es war sehr eng, sehr dunkel"
Initiiert hat "Bark Air" das US-Unternehmen BarkBox, das Haustierzubehör vertreibt. Involviert ist zudem das Privatjetunternehmen Talon Air. BarkBox-CEO Matt Meeker hatte sich in eine Transportbox einschließen und für einen mehrstündigen Flug in den Frachtraum einsperren lassen, um nachzuempfinden, wie es Tieren beim Transport ergeht (die Aufnahmen sehen Sie oben im Video).
"Es war sehr eng, sehr dunkel. Laute Geräusche. Man ist desorientiert. Es gab kein Essen, kein Trinken, keine Möglichkeit, sich zu erleichtern", sagte Meeker der "Washington Post". Deshalb kam er auf die Idee, eine Luxusairline für Hunde zu gründen.
An Bord können Haustiere ohne Leine fliegen, solange sie sich benehmen. "Für Hunde, die etwas nervöser waren, oder Menschen, die mehr Angst um ihre Hunde hatten, haben wir im Flugzeug einen Platz, an dem sie sitzen können, ohne dass sie jemand stört", so der CEO. Wenn "Bark Air" gut anläuft, will er größere Flugzeuge mieten und den Flugpreis senken.
- air.bark.co
- washingtonpost.com: "BarkBox’s next big delivery: Charter flights for dogs" (englisch)